Außenminister Fidan ruft China zur Achtung religiöser Freiheiten der Uiguren auf
Türkischer Außenminister Hakan Fidan hat chinesische Behörden aufgefordert, die religiösen Rechte der muslimischen Uiguren in der westlichen Provinz Xinjiang zu schützen. Fidan beendete am Mittwoch einen dreitägigen Besuch in China, bei dem er hochrangige chinesische Beamte traf, darunter Außenminister Wang Yi und Vizepräsident Han Zheng. Zudem besuchte Fidan die Städte Ürümqi und Kashgar in Xinjiang, als erster türkischer Beamter seit 2012.
In seinen Gesprächen betonte er, dass die Türkei die Souveränität und territoriale Integrität Chinas respektiere. Gleichzeitig hob Fidan die Sensibilitäten des türkischen Volkes und der islamischen Welt hinsichtlich des Schutzes der religiösen Freiheiten der Uiguren hervor.
“Die Beseitigung dieser Bedenken wäre von großem Vorteil für alle”, sagte der türkische Außenminister.
China steht im internationalen Rampenlicht wegen des Vorwurfs, mehr als eine Million Uiguren und andere muslimische Minderheiten in Gefängnisse und Internierungslager geschickt zu haben. Peking weist die Anschuldigungen zurück und behauptet, die Zentren dienten der beruflichen Ausbildung. Trotz früherer scharfer Kritik an Chinas Umgang mit den Uiguren, hat die Türkei ihre Kritik in den letzten Jahren aufgrund der verstärkten wirtschaftlichen Beziehungen mit Peking gemäßigt.
China ist mittlerweile der drittgrößte Handelspartner der Türkei. Ankara bemüht sich, ein Handelsungleichgewicht zu reduzieren, das zu Gunsten Chinas ausfällt. Die Regierung drängt darauf, dass China mehr türkische Agrarprodukte importiert, Investitionen erhöht und mehr chinesische Touristen in die Türkei kommen.
Viele Uiguren haben aufgrund der Menschenrechtsverletzungen in ihrer Heimat Zuflucht in der Türkei gefunden. Der Staat teilt kulturelle und ethnische Bindungen zu den Uiguren, was die Forderungen Fidans zusätzlich untermauert.
Ein türkischer Beamter, der anonym bleiben möchte, da er nicht befugt ist, öffentlich zu sprechen, erklärte:
“Die Türkei wird weiterhin ihre diplomatischen Kanäle nutzen, um die Anliegen der Uiguren zu vertreten und gleichzeitig die wirtschaftlichen Beziehungen zu China zu stärken.”
Fidans Besuch in Xinjiang und die damit verbundenen Forderungen setzen ein wichtiges Zeichen. Die Türkei signalisiert, dass wirtschaftliche Interessen und der Schutz von Menschenrechten sich nicht ausschließen müssen.