Enthüllung schockierender Zahlen und bedrückender Erfahrungen – Die wachsende Bedrohung für Muslime und ihre Gemeinschaften.
Im Verlauf des ersten Halbjahres wurden mehr als 250 gezielte rechtswidrige Handlungen gegen Muslime erfasst. Religiöse Gemeinschaften im ganzen Land zeigen ernsthafte Besorgnis. Bis Ende Juni wurden insgesamt 258 Vergehen gegen Anhänger des Islam oder Moscheen festgestellt, darunter 134 im zweiten Quartal. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung hervor, die den Zeitraum von April bis Ende Juni umfasst.
Diese Zahl liegt um 100 Verbrechen höher als in der ersten Hälfte des Jahres 2022. Somit waren die überwiegende Mehrheit der begangenen Straftaten extrem rechts motiviert. Laut Angaben wurden infolge der Angriffe 17 Menschen leicht verletzt.
Die Statistik für politisch motivierte Verbrechen des BKA im gesamten Jahr 2022, die im Frühjahr veröffentlicht wurde, verzeichnete 610 islamfeindliche Straftaten. In der aktuellen Antwort der Bundesregierung fehlen beispielsweise die mutmaßliche Brandstiftung einer Moschee in Hannover Ende Mai, bei der zwei Molotowcocktails gegen die Fassade geworfen wurden und der Imbissbereich unter dem Gebetsraum in Brand geriet.
“Die offiziellen Zahlen der Bundesregierung zu islamfeindlichen Straftaten geben nur ein sehr lückenhaftes Bild wider. Die tatsächliche Bedrohungslage ist viel größer. Noch schlechter sind die Aufklärungsquoten solcher Straftaten. Die Politik ist in der Pflicht”, erklärte Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG).
Täglich werden Hunderte Muslime und heilige Einrichtungen Opfer von Verbrechern, die von antimuslimischen Motiven getrieben werden. “Die Erfassung islamfeindlich motivierter Straftaten ist nach wie vor mangelhaft und gehört nachgebessert. Nur mit verlässlichen Zahlen können richtige Schlussfolgerungen gezogen werden”, erklärte Mete.
Er forderte erneut, dass Politiker diesen Rassismus ernsthaft angehen und Maßnahmen ergreifen, um die “Sicherheit” der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland zu erhöhen. Menschen sollten aufgrund ihres Glaubens keinesfalls Opfer von Gewalt werden, und Moscheen sollten nicht täglich Drohbriefe erhalten und Angriffen ausgesetzt sein.