Juden wollen ein Zuhause

Die Liberalen planen für die Zeit nach der Regierung: Mehr als 30 Organisationen fordern die Integration jüdischer Anliegen in Israels ‘nächster Regierung’ und träumen von einem wahren nationalen Zuhause für alle Juden.

Im Schatten des Krieges mit Hamas, der am 7. Oktober ausbrach, haben über 30 Organisationen, darunter viele liberal orientierte, eine Absichtserklärung veröffentlicht. Diese bekennt sich dazu, jüdische Anliegen in die Politik der “nächsten Regierung” Israels zu integrieren und das Land zu einem “echten nationalen Zuhause für alle Juden” zu machen. Eine provokante Vision, die auf die Stagnation der öffentlichen Debatte über religionspolitische Fragen hinweist.

Die Initiative, von der Gruppe “Women of the Wall” ins Leben gerufen, welche eine gleichberechtigte Anbetung an der Klagemauer in Jerusalem anstrebt, hält sich dabei bedeckt und kritisiert nicht die gegenwärtige israelische Regierung. Diese setzt sich aus Benjamin Netanjahus Likud-Partei, fünf orthodoxen religiösen Parteien und Benny Gantzs National Unity zusammen. Auch wird vermieden zu behaupten, dass das aktuelle Israel kein wahres nationales Zuhause für alle Juden sei.

Weltweit ist Antisemitismus und Judenhass seit Oktober diesen Jahres stark angestiegen – in Deutschland sogar um 300% – was besonders junge Angehörige dieser Religion zusammenschweisst.

Viele liberale und andere Juden in Israel sowie weltweit kritisieren die rechtsgerichteten, orthodox-zentrierten Politiken von Netanjahus Regierung. Die Erklärung preist zudem die “zähe Unterstützung” der Juden füreinander und betont die langjährige Solidarität zwischen den in der Diaspora lebenden Juden und denen in Zion. Eine “neue Welle des Antisemitismus”, so die Verfasser, vereint alle Juden, da sie “nicht zwischen den verschiedenen Strömungen des Judentums unterscheidet.”

In einer von politischen Unruhen geprägter Zeit setzen liberale jüdische Gruppen auf die Zukunft und träumen von einem Israel, das ein wahres Zuhause für alle Juden wird. Eine Vision, die im Kontrast zu den aktuellen Kontroversen steht und die Einigkeit der jüdischen Gemeinschaft betont.

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