Die UNO unterstützte ihn mit einer Resolution zum Verbot antireligiöser Handlungen. Deutschland und Frankreich sprachen sich dagegen aus.
Der Chef der EU-Außenpolitik, Josep Borrell, verurteilte “jede Form der Aufstachelung zu religiösem Hass und Intoleranz”. In seiner Rede brachte er seine Empörung über die jüngsten Koranverbrennungen in Schweden und Dänemark zum Ausdruck.
“Die Schändung des Korans oder eines anderen heiligen Buches ist beleidigend, respektlos und eine klare Provokation. Äußerungen von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und damit verbundener Intoleranz haben in der Europäischen Union keinen Platz”, so Borrell.
Die Verbrennung des Korans in den skandinavischen Ländern wurde von den örtlichen Behörden als legal anerkannt. Dies hat in der islamischen Welt Wut und Empörung ausgelöst. Die Muslime betrachten die Aktionen als “Hassverbrechen” und als “verabscheuungswürdigen Angriff” auf das Wort Gottes.
Die Reaktion auf diese Ereignisse hat nicht lange auf sich warten lassen. Im Irak, Libanon, Algerien und Ägypten kam es zu Protesten. Während der Unruhen in Bagdad wurde die schwedische Botschaft in Brand gesetzt. Dies führte zur Evakuierung des Personals.
Borrell räumt ein, dass solche Aktionen “viele Muslime beleidigen”. Die Respektierung der religiösen Vielfalt ist einer der “Grundwerte” der EU. Die Freiheit der Meinungsäußerung und der religiösen Überzeugung ist jedoch ein unveräußerliches Recht des Einzelnen. Es ist nicht immer ethisch vertretbar.
“Jetzt ist es an der Zeit, gemeinsam für gegenseitiges Verständnis und Respekt einzutreten. Diese von einzelnen Provokateuren begangenen Taten nützen nur denen, die uns und unsere Gesellschaften spalten wollen”, schreibt Borrell.
Vertreter verschiedener europäischer Länder kritisierten die Ereignisse. Unter anderem sprachen sich Schweden und Dänemark gegen die Verbrennung des heiligen Buches der Muslime aus. Das Gleichgewicht zwischen Meinungsfreiheit und Respekt vor der Religion ist ein kontroverses Thema.
Der UN-Menschenrechtsrat hat vor kurzem eine Resolution vorgeschlagen, in der die Staaten aufgefordert werden, gegen Akte des religiösen Hasses vorzugehen. Zu den verbotenen Handlungen gehört auch die Verbrennung des Korans. Einige westliche Länder waren mit dieser Initiative nicht einverstanden. Nach Ansicht Deutschlands, Frankreichs, Belgiens, Finnlands und Großbritanniens widerspricht sie dem Recht auf freie Meinungsäußerung.
“Es ist weder Sache der Vereinten Nationen noch der Staaten, zu definieren, was heilig ist”, betonte der französische Botschafter Jerome Bonnafont.
Die Entscheidung in dieser Frage bleibt offen und der Dialog zwischen den Ländern wird fortgesetzt. Die internationale Gemeinschaft versucht, einen Kompromiss zwischen der freien Meinungsäußerung und der Respektierung der religiösen Überzeugungen zu finden. Costa Rica stellte beispielsweise fest, dass Kritik an der Religion an sich kein Aufruf zu Gewalt und Diskriminierung ist.