Papst fordert Religionsfreiheit für Muslime

Franziskus betont das Recht auf freie religiöse Entscheidungen

Papst Franziskus hat am Mittwoch im Vatikan vor einer Gruppe von Muslimen aus Bologna das Recht auf Religionsfreiheit verteidigt. Er betonte, dass jeder Mensch seine religiösen Entscheidungen ohne äußeren Zwang treffen sollte. Franziskus forderte, dass Gläubige ihre Religion anderen vorschlagen können, ohne diese aufzudrängen.

“Jeder Mensch muss das Recht haben, seine Religion frei zu wählen und auszuüben”.

Er sprach sich ausdrücklich gegen Proselytismus aus, also gegen den Versuch, andere durch Druck, Drohungen oder Anreize zum Religionswechsel zu bewegen.

Der Papst betonte, dass Ehen zwischen Menschen verschiedener Religionen nicht als Mittel zur Bekehrung des Ehepartners dienen sollten. In der heutigen Welt sei die Brüderlichkeit zwischen Christen, Juden und Muslimen besonders wichtig, da alle “den Einen Gott verehren und Abraham als Vater im Glauben betrachten”.

“Ein respektvoller Dialog zwischen Christen und Muslimen ist eine Pflicht für uns, wenn wir dem Willen Gottes gehorchen wollen”.

Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche forderte die Anerkennung der Würde und Rechte jedes Menschen und betonte die Bedeutung von Liebe, Hilfe und Geduld im Umgang miteinander.

Franziskus ermutigte seine muslimischen Gäste, gute Beziehungen zur katholischen Kirche, zum Bischof und zu den Gläubigen in Bologna zu pflegen.

“In gegenseitigem Respekt und Freundschaft können wir den sozialen und weltweiten Frieden fördern”.

Bologna, bekannt für seine große muslimische Gemeinschaft, zählt etwa 120 muslimische Gebetsstätten in der Region Emilia Romagna. Seit 2018 gibt es Diskussionen über den Bau einer großen Moschee, die kleinere Gebetsstätten ersetzen soll. Die Partei Lega Nord (heute Lega) hat gegen dieses Vorhaben protestiert. Rom ist derzeit die einzige italienische Stadt mit einer großen Zentralmoschee, die 1995 eröffnet wurde.

Papst Franziskus’ Appell zur Religionsfreiheit und zum respektvollen Miteinander ist eine klare Aufforderung zur Toleranz. Die Anerkennung für verschiedene Glaubensrichtungen ist entscheidend für den Frieden in einer vielfältigen Gesellschaft.

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