Papst Franziskus appelliert an Christen im Nahen Osten

Der Papst fordert Solidarität und Verbleib in der Heimat

Papst Franziskus hat die Christen weltweit aufgerufen, sich mit den christlichen Minderheiten im Nahen Osten solidarisch zu zeigen und ihnen beizustehen. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche betonte die Notwendigkeit, dass die Gläubigen in ihren krisengebeutelten Heimatländern verbleiben.

“Die Gläubigen auf der ganzen Welt sind aufgerufen, die Christen im Heiligen Land und im gesamten Nahen Osten zu ermutigen. Sie müssen stärker sein als die Versuchung, ihre von Konflikten heimgesuchten Länder zu verlassen”, sagte der Papst in seiner Ansprache am Donnerstag.

Die Ansprache richtete sich an Kirchenführer und Hilfswerke, die im Nahen Osten und im ehemaligen Ostblock tätig sind. Dabei betonte Franziskus die Wichtigkeit des zielgerichteten Handelns. Der Papst sprach zur Versammlung des Dachverbands „Roaco“ (Riunione delle Opere per l’Aiuto alle Chiese Orientali), der die Ostkirchenhilfswerke koordiniert.

Franziskus mahnte die Verantwortlichen, keine leeren Reden oder geopolitischen Analysen zu entwickeln. Stattdessen sollten sie praktische Wege finden, um die Not der Christen in den östlichen Kirchen zu lindern.

“Nicht Reden schwingen und Theorien entwickeln, sondern konkrete Hilfe leisten”, forderte der Papst.

Besonders dramatisch schilderte der Papst die Lage der Christen im Heiligen Land und in der Kaukasus-Region Karabach. Er rief zu Friedensinitiativen und zur Freilassung von Gefangenen auf.

„Den Frieden zu fördern und die Freilassung von Gefangenen zu fordern, sind zentrale Zeichen des christlichen Glaubens. Sie dürfen nicht zu politischen Instrumenten reduziert werden“, erklärte Franziskus.

In Bezug auf die schrumpfenden christlichen Minderheiten im Nahen Osten hob der Papst hervor, dass wahrscheinlich mehr Christen aus ihrer Heimat emigrieren als jemals zuvor. Einige Kirchen hätten mittlerweile mehr Mitglieder im Exil als in ihrer Heimat. Er rief die Kirchenführer in den Gastländern dazu auf, sicherzustellen, dass die christlichen Emigranten ihre religiösen Traditionen auch im Ausland bewahren können.

Papst Franziskus unterstrich die Bedeutung der internationalen Gemeinschaft und der Kirche bei der Unterstützung der Christen in Krisengebieten. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche forderte alle Christen auf, aktiv zu werden und den Brüdern und Schwestern in Not beizustehen.

„Wir müssen handeln und nicht nur zuschauen“, betonte der Papst abschließend.

Die dramatische Situation der Christen im Nahen Osten und in anderen Kriegsgebieten erfordert dringend Hilfe und Solidarität. Papst Franziskus’ Appell soll die weltweite christliche Gemeinschaft mobilisieren und konkrete Unterstützung für die betroffenen Menschen sicherstellen.

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