Neues Zuhause für das Haus der Kulturen und Religionen gesucht

Umzug aus der Nazarethkirche wegen fehlender Mittel nötig

Das Haus der Kulturen und Religionen München (HdKRM) muss die evangelische Nazarethkirche in Bogenhausen verlassen. Grund hierfür sind fehlende finanzielle Mittel für notwendige Umbauten.

Das Haus der Kulturen und Religionen München hat seine Nutzung der evangelischen Nazarethkirche in Bogenhausen beendet. Der interreligiöse Verein, der seit Anfang 2021 das denkmalgeschützte Gotteshaus nutzte, um interreligiösen Dialog zu fördern, sieht sich gezwungen, einen neuen Standort zu suchen. Dies wurde aufgrund der hohen Kosten für Umbau und Miete notwendig.

„Wir müssten in den nächsten drei Jahren 150.000 Euro für die Miete aufbringen und zusätzlich weitere 150.000 Euro für die Vorbereitung eines Architektenwettbewerbs“, erklärte Martin Rötting, Vorsitzender des Vereins und Professor für Religious Studies in Salzburg, gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Diese finanziellen Hürden kann der Verein nicht überwinden.

Die Nazarethkirche bot einen Raum für verschiedene Glaubens- und Weltanschauungsgemeinschaften unter einem Dach. Hier sollten Dialog und Nachbarschaft auf täglicher Basis gelebt werden. Obwohl die Vision in Bogenhausen nun nicht umgesetzt werden kann, bleibt Rötting zuversichtlich. Er glaubt weiterhin an die Realisierbarkeit eines solchen Projekts an einem anderen Ort.

Neues Zuhause für das Haus der Kulturen und Religionen gesucht

„Sowohl Katholiken als auch Protestanten müssen ihren Immobilienbestand reduzieren. Deshalb bin ich optimistisch, dass uns andere Kirchen angeboten werden“, so Rötting.

Der Verein hat schon in der Vergangenheit mit zentralen Orten in München geliebäugelt.

Rötting fordert von den beiden Großkirchen einen visionären Ansatz:

„Mit einem Haus für interreligiösen Dialog könnte die Volkskirche auch bei nicht-religiösen Menschen punkten.“

Dies könnte mithilfe von Privatspendern und staatlichen Drittmitteln für Integrationsmaßnahmen realisiert werden.

Der politische Rückhalt und die Unterstützung durch die Spitzen der Religionsgemeinschaften seien laut Rötting ebenfalls entscheidend. Besonders nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober sei der interreligiöse Dialog auch in München stark beeinträchtigt. Trotz dieser Herausforderungen wird der Verein nach Übergangslösungen suchen, um seine wichtige Arbeit fortzusetzen.

Der Weg zur Realisierung eines dauerhaften interreligiösen Zentrums bleibt steinig, doch die Hoffnung und Entschlossenheit des HdKRM sind ungebrochen. Das Ziel bleibt, einen neuen Ort zu finden, an dem der interreligiöse Dialog in München weitergeführt werden kann.

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