Einhellige Verurteilung der Anschläge in Dagestan

Kirchen und Synagogen gezielt angegriffen

In Russland herrscht Schock nach den Terroranschlägen in Dagestan. Patriarch Kyrill I. sieht die Spaltung der Gesellschaft als das eigentliche Ziel der Angreifer.

Der Moskauer Patriarch Kyrill I. hat die jüngsten Anschläge in der südrussischen Teilrepublik Dagestan scharf verurteilt. Er zeigte sich zutiefst erschüttert über die brutalen Angriffe in Derbent und Machatschkala, bei denen mehrere Polizisten, Zivilisten, ein orthodoxer Priester sowie Mitarbeiter einer Kirche und einer Synagoge ermordet wurden.

In einem Kondolenzschreiben an den Gouverneur von Dagestan, Sergej Melikow, betonte Kyrill I.:

„Wir sehen, dass der Feind nicht von seinen Versuchen ablässt, den interreligiösen Frieden und die Harmonie in unserer Gesellschaft zu zerstören.“

Die Täter zielten bewusst auf religiöse Stätten, um Feindschaft und Entfremdung zu säen. Der Patriarch hob hervor, dass der Angriff am orthodoxen Feiertag Pfingstsonntag stattgefunden habe, was die „teuflischen Absichten“ der Terroristen unterstreiche.

Bei den Angriffen auf zwei orthodoxe Kirchen und zwei Synagogen starben laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS über 15 Polizisten und mindestens vier Zivilisten. Sechs der Angreifer wurden getötet. Über die Hintergründe der Täter ist bislang wenig bekannt. Dagestan erklärte die Tage bis Mittwoch zu Trauertagen.

Der russische Oberrabbiner Berel Lazar rief zur Mobilisierung der gesamten Gesellschaft im Kampf gegen den internationalen Terrorismus auf.

„Die Menschen müssen den Terroristen mit Solidarität und Eintracht entgegentreten“, sagte Lazar.

Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland zeigte sich bestürzt und bekundete auf der Plattform X seine Anteilnahme:

„Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien.“

Die Anschläge haben landesweit Entsetzen und Wut ausgelöst. Die gezielten Angriffe auf religiöse Stätten werden als Versuch gesehen, die Gesellschaft zu spalten und den interreligiösen Frieden zu zerstören. Patriarch Kyrill I. forderte in seiner Stellungnahme eine stärkere Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Kräfte, um den Terrorismus zu bekämpfen und den interreligiösen Dialog zu stärken.

Der Angriff auf die religiösen Stätten in Dagestan ist der jüngste in einer Reihe von Terroranschlägen, die Russland in den letzten Jahren erschüttert haben. Die Behörden sind weiterhin auf der Suche nach den Hintermännern und Motiven der Täter. Der Schock und die Trauer über die Verluste sind in der Bevölkerung tief verwurzelt, doch gleichzeitig wächst der Ruf nach Einheit und Entschlossenheit im Kampf gegen den Terrorismus.

Patriarch Kyrill I. betonte abschließend:

„Wir dürfen den Terroristen nicht erlauben, unsere Gesellschaft zu spalten. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir den Frieden und die Harmonie bewahren, die unser Land so dringend benötigt.“

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