Christenverfolgung heute: Ein alarmierender Blick auf die weltweite Realität

In vielen Teilen der Welt leiden Christen unter Verfolgung und religiöser Diskriminierung.

Religionsfreiheit, ein auf dem Papier festgelegtes Recht, das in vielen Verfassungen verankert ist, wird in der Praxis oft missachtet. Sabine Dreßler, eine Expertin im Referat für Menschenrechte, Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), bringt Licht in das düstere Thema der weltweiten Christenverfolgung.

Es ist schwer, eine genaue Anzahl der weltweit verfolgten Christen zu ermitteln. Unterschiedliche Quellen und Interpretationen erschweren eine exakte Bestimmung. Verfolgung bedeutet nicht nur, dass jemand aufgrund seines christlichen Glaubens angegriffen wird, sondern sie kann auch ethnische, politische oder geschlechtsspezifische Gründe haben.

Statt nach Ländern mit besonders hohen Verfolgungszahlen zu fragen, sollten wir uns auf die Einschränkungen der Religionsfreiheit konzentrieren. China, ein offiziell atheistischer Staat, zieht die Schlinge um Christen und andere religiöse Gruppen immer enger. In Indien, der größten Demokratie der Welt, garantieren die Verfassung und das Gesetz Religionsfreiheit, doch einzelne Bundesstaaten schränken diese Freiheit immer mehr ein.

Die Motive hinter der Verfolgung sind vielfältig. In einigen Ländern, wie dem Iran, sind die Gläubigen gefährdet, weil sie zum Christentum konvertieren. In anderen, wie Nicaragua, werden Christen verfolgt, weil sie Menschenrechtsverteidiger sind. Selbst in Äthiopien, einem der ältesten christlichen Länder der Welt, werden Kirchen und Klöster in einem ethnisch geprägten Konflikt angegriffen.

Aber wie können Einzelpersonen und Gemeinden den Verfolgten helfen? Gebet und Bewusstseinsbildung sind wichtige Schritte, um die Öffentlichkeit für dieses Problem zu sensibilisieren. Die Kirche sieht es als ihre Aufgabe an, die Rechte der Schwachen zu verteidigen und die Würde eines jeden Menschen zu schützen. Zusammenarbeit mit Partnerkirchen, politischen Vertretern und Nichtregierungsorganisationen ist entscheidend, um Verfolgung zu bekämpfen und den Opfern eine Stimme zu geben.

Die Christenverfolgung ist eine traurige Realität, die heute noch in vielen Teilen der Welt existiert. Deutschland und die internationale Gemeinschaft müssen wachsam sein und sich für die Verteidigung der Religionsfreiheit und Menschenrechte einsetzen.

Kommentare
  • Es gibt noch keine Kommentare. Ihr Kommentar kann der erste sein.
Kommentar hinzufügen