Chinas Kampf gegen den Islam

Zwischen Zerstörung und Kontrolle: Ein Einblick in Chinas rigorosen Feldzug gegen den Islam.

Der Griff Chinas nach kultureller Homogenität schlägt neue Wellen der Beunruhigung. Der explosive Bericht von Human Rights Watch (HRW) zeichnet ein düsteres Bild: Seit 2020 hat die chinesische Regierung in Gansu und Ningxia, Hochburgen der muslimischen Hui-Minderheit, zahlreiche Moscheen geschlossen, umgebaut oder zerstört. Diese Taktik ist ein unverhohlener Versuch, den Islam aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen.

Elaine Pearson, die Asien-Direktorin von HRW, legt den Finger auf die Wunde: Die chinesische Regierung führt eine ungleiche Kampagne gegen islamische Architektur und heilige Stätten. Während einige Orte für Touristen intakt bleiben, werden andere skrupellos dem Erdboden gleichgemacht. Diese selektive Vernichtungspolitik zeigt, wie Peking mit zweierlei Maß misst und das kulturelle Erbe manipuliert.

Maya Wang von HRW beschreibt die Aktionen als Teil einer großangelegten Bemühung, den Islam in China zu marginalisieren. Die Entfernung der Zwiebeldome von der Nanguan-Moschee in Yinchuan ist nur die Spitze des Eisbergs. Die chinesische Politik der “Sinisierung” der Religion, ein Konzept, das Xi Jinping 2016 vorantrieb, zielt darauf ab, die islamische Präsenz im Land zu reduzieren.

China stand schon öfter wegen Islamophobie in Kritik.

Der Bericht stützt sich auf persönliche Aussagen, Regierungsdokumente, Fotos von Hui-Muslimen und Satellitenbilder. Radio Free Asia berichtet, dass seit 2014 bis zu 500 der 4.203 Moscheen in Ningxia geschlossen wurden. Forscher schätzen, dass seit 2020 ein Drittel der Moscheen in Ningxia verschwunden ist.

Die “Konsolidierung” beschränkt sich nicht nur auf die physische Zerstörung der Moscheen. Sie umfasst auch die Entfernung religiöser Symbole und die Installation von Überwachungstechnik. Der Widerstand einiger Hui-Muslime gegen diese Politik führte zu ihrer strafrechtlichen Verfolgung.

Zusammengefasst stellt der HRW-Bericht fest, dass Chinas muslimische Gemeinschaften einem beispiellosen Druck ausgesetzt sind, der an die großflächige Zerstörung von Moscheen in den 1950er Jahren erinnert. Er enthüllt eine bittere Wahrheit – die systematische Zerstörung islamischer Kulturstätten in China ist ein alarmierendes Symbol für die Unterdrückung der religiösen Freiheit. Diese Vorgehensweise der chinesischen Regierung ist ein erschreckendes Zeichen für die Missachtung religiöser Vielfalt und kulturellen Erbes.

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