Der Kampf gegen Hass: Wie reagieren die Behörden auf islamfeindliche Bedrohungen?
Letzten Freitag wurde die muslimische DITIB-Moschee in Braunschweig erneut Opfer eines Angriffs. Die Gemeinde erhielt einen Brief mit dem Absender “NSU 2.0”, der Aufschriften wie “Machen Sie weiter so, und der Tag ist nicht fern, an dem wir mit Ihnen so verfahren, wie wir es mit den Juden getan haben” und “Dummer, dummer Islam” enthielt. Hakenkreuz und NSU 2.0 wurden ebenfalls abgebildet – die Gemeinde erstattete bei der Polizei Anzeige.
Der Vorsitzende der DITIB in Braunschweig, Ahmet Irmak, äußert seine Befürchtung: “Wir sind besorgt, dass ähnliche Drohbriefe an verschiedene Moscheen in unserer Region geschickt werden. Wir fordern die zuständigen Institutionen auf, mit diesen Vorfällen sensibler umzugehen.”
Ein identischer Brief wurde eine Woche zuvor in Göttingen erhalten: Die DITIB-Moschee in Göttingen wurde zum Ziel islamfeindlicher Aktionen. Der Absender ist derselbe. Der Inhalt des Schreibens lautet: “Töte den gesamten Islam” und “Die Deutschen werden den Türken noch zeigen, wie es geht”.
Dies ist nicht der erste Angriff auf die Gemeinde in Göttingen. Bereits Ende September des vergangenen Jahres wurden Hakenkreuze an mehreren Fassaden der Moschee gemalt. Zwei Monate später erhielt die Moschee einen Brief mit Bedrohungen. Der Absender war “NSU 2.0”.
Die Polizei wurde über all diese Vorfälle informiert. Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen. Die Oberbürgermeisterin von Göttingen, Petra Broistedt (SPD), erklärte ihre Solidarität mit der Moschee. Es ist wichtig, dass die Behörden die Gemeinde unterstützen und solchen abscheulichen Handlungen entschieden entgegentreten.
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 569 Angriffe auf Muslime verübt. Die erfassten Straftaten umfassten beispielsweise Cybermobbing, Drohbriefe und persönliche Angriffe sowie Sachbeschädigung und Verleumdung. Bei diesen Aktionen wurden 25 Menschen leicht verletzt, aber nur 1 Verdächtiger wurde wegen begangener Straftaten festgenommen.