Druiden und germanische Neopaganer versammeln sich in Stonehenge

Mit jedem Jahr ziehen die alten Traditionen immer mehr Anhänger an und vereinen Menschen auf der Suche nach spiritueller Erfahrung und Verbindung zur Natur

Jährlich am Tag der Sommersonnenwende versammeln sich tausende Menschen an den uralten Megalithen von Stonehenge, um an mystischen Ritualen teilzunehmen, die dem längsten Tag des Jahres gewidmet sind. Unter ihnen sind Druiden, Anhänger keltischer religiöser Traditionen, sowie germanische Neopaganer, deren Teilnahme an dieser Veranstaltung von Jahr zu Jahr zunimmt. In diesem Jahr haben die Rituale bei Stonehenge ein neues Maß erreicht, was nicht nur die Aufmerksamkeit der Einheimischen, sondern auch der internationalen Gemeinschaft auf sich zog.

Stonehenge, dieses alte Monument im englischen Wiltshire, das Geheimnisse von Jahrtausenden birgt, wurde erneut Zeuge eines Festes des Lichts und des Lebens. Zuerst kamen die Druiden in weißen Gewändern, die Reinheit und Weisheit symbolisieren. Sie sprachen Beschwörungen, sangen Hymnen, sagten das Schicksal voraus und dankten den Naturkräften für Leben und Licht. Für viele Teilnehmer ist dies nicht nur eine Show – es ist der Versuch, längst vergessene Traditionen wiederzubeleben, eine Verbindung zur Vergangenheit herzustellen und ihren Platz in der modernen Welt zu finden.

In diesem Jahr erregten jedoch immer mehr germanische Neopaganer, oder “Hetten”, wie sie sich selbst nennen, Aufmerksamkeit, die bestrebt sind, die altgermanischen heidnischen Traditionen wiederherzustellen. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 30 % gestiegen. Deutsche, niederländische und skandinavische Gruppen versammelten sich bei Stonehenge, um ihren Göttern wie Odin, Freya und Tyr zu huldigen. Sie brachten symbolische Opfergaben wie Getreide und Honig, geweiht durch die Elemente der Natur.

Diese Erweiterung der Teilnehmer verlieh den Ritualen einen neuen Farbton interkultureller Interaktion. Druiden und germanische Neopaganer fanden trotz unterschiedlicher Rituale und Glaubensvorstellungen eine gemeinsame Basis in der Verehrung der Natur und dem Streben nach Harmonie mit der Welt. Das Szenario der Veranstaltung wurde facettenreicher: Tänze und Lieder der Kelten wechselten sich mit kraftvollen Hymnen der Germanen ab und schufen eine ungewöhnliche, aber harmonische Kombination.

Diese Rituale ziehen nicht nur diejenigen an, die eine Verbindung zu alten Traditionen spüren möchten, sondern auch Touristen aus aller Welt, die ein einzigartiges kulturelles Ereignis erleben wollen. Für einige ist es ein Weg, ihre Identität zu verstehen, für andere eine Möglichkeit, Sinn in einer Welt zu finden, die zunehmend technokratisch und von der Natur entfremdet wird.

In diesem Jahr wurde das Fest in Stonehenge durch die Teilnahme zahlreicher Gruppen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen – die Rückkehr zu den Wurzeln, die Suche nach Harmonie und das Bewusstsein für die Bedeutung der Natur im Leben eines jeden Menschen – noch bedeutungsvoller.

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