Die Dunkle Seite von TikTok: Antisemitismus im Zeitalter der sozialen Medien

TikTok, die beliebte Plattform für Trends und Challenges, birgt eine dunkle Seite – den Antisemitismus. Eine UN-Studie enthüllte, dass judenfeindliche Inhalte die Jugendlichen erreichen

Antisemitismus auf sozialen Medien, insbesondere auf TikTok, bleibt ein brennendes Problem, obwohl der Holocaust ein Pflichtthema im Geschichtsunterricht ist. Laut einer UN-Studie sind 17 Prozent der antisemitischen Inhalte in sozialen Medien auf TikTok zu finden, wobei bestimmte Codes und Symbole den Algorithmus oft überlisten.

Ein besorgniserregendes Phänomen ist die Verbreitung problematischer Inhalte von anderen Plattformen auf TikTok. Beispielsweise wurde ein kontroverses YouTube-Video, das auf der Originalplattform entfernt wurde, von TikTok-Nutzern erneut hochgeladen.

Ein weiteres Problem sind Videos von bekannten Holocaust-Leugnern, die auf TikTok geteilt werden. Dies geschieht oft mit Hashtags wie #truth, die suggerieren, versteckte Beweise für die Holocaust-Leugnung zu liefern. Der Mangel an Empathie und die vermeintliche Anonymität in sozialen Medien schaffen einen fruchtbaren Boden für Hassreden, und zu wenig Menschen ergreifen dagegen aktiv Partei.

Die Dunkle Seite von TikTok: Antisemitismus im Zeitalter der sozialen Medien

Obwohl die Bedeutung dieses antisemitischen Hashtags verständlich ist, wurde er auf TikTok bisher noch nicht verboten.

Jugendliche sollten aufgrund ihrer Schulbildung und Besuche von Gedenkstätten ein stärkeres Bewusstsein für den Holocaust haben. Dennoch bleibt das Verständnis für die historische Dimension und deren Verbindung zu sozialen Medien oft undeutlich. Antisemitische Master-Narrative, die im Internet verbreitet werden, beeinflussen junge Menschen ohne kritisches Hinterfragen.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, setzen einige Aktivisten auf TikTok alles daran, die Geschichte des Holocaust erlebbarer zu machen. Lea Schenirer, die Tochter einer Holocaust-Überlebenden, teilt auf TikTok die Geschichte ihrer Mutter und den jüdischen Alltag, um Jugendlichen die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu verdeutlichen.

TikTok hat Maßnahmen ergriffen, um gegen antisemitische Inhalte vorzugehen, aber Kritiker argumentieren, dass die Plattformen wenig Interesse an Moderation zeigen, solange sie nicht gesetzlich dazu gezwungen werden. Die Verbreitung von Hatespeech zieht oft mehr Nutzer an, was wirtschaftlichen Interessen dient.

Dennoch hat TikTok in Zusammenarbeit mit Gedenkstätten und jüdischen Organisationen eine Holocaust-Gedenk- und Bildungsinitiative gestartet. Diese Initiative nutzt kurze Videos, um die Geschichte auf emotionale und informative Weise zu vermitteln. Die Erfahrungen zeigen, dass dies eine effektive Methode ist, um neue Zielgruppen zu erreichen und das Bewusstsein für die historischen Fakten zu schärfen.

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