Molotow in der Synagoge

Deutsch-Iraner spielte eine Schlüsselrolle beim Anschlag auf einen jüdischen Tempel im Ruhrgebiet.

In Deutschland hat sich ein dramatischer Terroranschlag ereignet. Babak J., ein deutsch-iranischer Passinhaber, war offenbar ein Anhänger der islamischen Machthaber in Teheran.

Er reiste zwischen dem schiitischen Gottesstaat und Dortmund hin und her. Dabei ist der Fanatiker offenbar in die regierungsfreundlichen Kreise um einen der meistgesuchten mutmaßlichen Gangster des Landes geraten: einen Iraner, Ramin Y., der als Höllenengel bezeichnet wurde.

Höchstwahrscheinlich, so die Ermittlungen, soll der Gesuchte in Dortmund Landsleute wie Babak J. angeworben haben, um Anschläge auf jüdische Einrichtungen zu verüben. Die beiden Männer sollen sich im Sommer 2022 im Iran kennengelernt haben. Ramin Y. habe seinem Bekannten gesagt, dass er ihn um einen Gefallen bitten werde, wenn er ins Ruhrgebiet zurückkehre, heißt es in den Ermittlungen.

In einem Telefongespräch am 16. November 2022 wurde klar, worum es ging. Ramin Y. soll seinem Assistenten befohlen haben, am Tag danach die Dortmunder Synagoge in Brand zu setzen. Der Auftrag, so soll der Chef gesagt haben, sei über staatliche Stellen in Teheran erfolgt.

Babak J. vertraute offenbar niemandem und beschloss, die Tat allein zu begehen. So versuchte er, seinen Landsmann zu einem gemeinsamen Terroranschlag zu überreden. Am Tag vor dem geplanten Terroranschlag trafen sich die beiden an einer Tankstelle.

Der Plan war, die Synagoge mit Benzin zu übergießen und das Gebäude mit einem Molotow-Cocktail in Brand zu setzen. Als Gegenleistung für seine Hilfe versprach Babak J. einem Bekannten, dass er ihn im Iran beschützen würde. Offenbar wurde dem Mann mit Verhaftung gedroht, falls er in sein Heimatland zurückkehren würde. Babak J. versicherte seinem Freund, dass er dort keine Probleme haben würde.

Nach dem Treffen teilte Babak seinem angeblichen Auftraggeber im Iran mit, dass er eine Brandstiftung begehen werde. Letztlich kam es nicht dazu, weil der angebliche Komplize sich weigerte. Er hatte Angst. Dennoch wurde der Druck aus Teheran immer stärker. Am selben Tag ordnete Rockerboss Ramin Y. einen Anschlag auf einen jüdischen Tempel in Bochum an.

Der Angeklagte zückte eine leere Glasflasche und füllte sie mit Benzin.

Als Babak J. am Abend an seinem Zielort ankam, stellte er fest, dass die Synagoge hell erleuchtet war. Videokameras überwachten das gesamte Gelände. Der aufmerksame Mann überwand seine Angst und warf einen Molotow-Cocktail auf das Hinterhaus der benachbarten Hildegardis-Schule, die erst kürzlich renoviert worden war.

Der Schaden hielt sich in Grenzen. Der OLG-Senat geht davon aus, dass das Brandgemisch nur freigesetzt wurde, damit der Beschuldigte dem Kunden zu verstehen geben konnte, dass er der Anordnung nachgekommen war.

Kommentare
  • Es gibt noch keine Kommentare. Ihr Kommentar kann der erste sein.
Kommentar hinzufügen