Spannungsfeld in jüdischen Klassenzimmern

Ein Krieg, der bis Zürich reicht: Wie eine jüdische Schule zum Spiegel globaler Konflikte wird.

Direkt und unverblümt: In Zürichs jüdischer Schule Noam zeigt sich, wie sehr der Nahostkonflikt seit dem 7. Oktober 2023 auch in der Schweiz spürbar ist. Hier, wo Kinder lernen und spielen sollten, herrscht jetzt eine angespannte Atmosphäre. Die Schule ist ein Mikrokosmos globaler Unruhen, ein Ort, an dem der internationale Konflikt greifbar wird.

Mit der Aufnahme von 40 Kindern aus Israel reagiert die Schule auf die verschärfte Lage im Nahen Osten. Doch diese Geste der Solidarität hat ihren Preis. Die Schüler und Lehrer sind verunsichert, die Schule gleicht einer Festung. Diese Veränderung ist ein trauriges Zeichen dafür, wie tief die Angst vor Antisemitismus und Islamophobie sitzt. Beide Formen des Hasses haben weltweit zugenommen und vergiften nun auch den Schulalltag in Zürich.

Die Schüler und Lehrer spüren diese Spannung täglich. Der Rektor verbirgt seine Kippa, eine Schülerin trägt ihren Davidstern nicht mehr. Diese kleinen Handlungen zeigen die große Angst, die in der Schule herrscht. Es ist ein klares Zeichen dafür, dass Antisemitismus und Islamophobie ernst genommen werden müssen. Beides ist inakzeptabel und schädlich.

Spannungsfeld in jüdischen Klassenzimmern

Der Davidstern gilt als Symbol des Judentums.

Die Ankunft der israelischen Kinder hat den Schulalltag verändert. Einerseits gibt es Solidarität und Mitgefühl, andererseits auch Unsicherheit und Angst. Die Schule steht vor einer schwierigen Aufgabe: Sie muss einen sicheren Ort bieten, ohne sich abzuschotten. Das kostet nicht nur Geld, sondern auch emotionale Kraft.

Yael, eine Schülerin, erzählt von ihrer Angst, Hebräisch zu sprechen oder jüdische Symbole zu tragen. Ihre Worte spiegeln die tiefe Unsicherheit wider, die viele Schüler empfinden. Sie fühlen sich im eigenen Land fremd und unsicher.

Lehrerin Perach Sabbagh, die aus Israel stammt, zeigt sich trotz der wachsenden Spannungen entschlossen. Sie will den Kindern Halt und Hoffnung geben. Doch die Zunahme von antisemitischen und islamophoben Vorfällen in der Schweiz nach ähnlichen Ereignissen in Deutschland stellt sie vor große Herausforderungen.

Die Schule Noam ist mehr als ein Ort des Lernens. Sie ist ein Beispiel dafür, wie lokale Gemeinschaften von globalen Konflikten betroffen sind. Dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, gegen Hass und Intoleranz zu kämpfen, und zwar überall.

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