Nach umfassendem Umbau wird eine der bedeutendsten Sammlungen der Kulturgeschichte öffentlich zugänglich
Die Warburg-Bibliothek, ein kulturelles Juwel mit bewegter Geschichte, lädt nun auch Besucher ein, ihre Schätze zu entdecken. 1933 wurde die Sammlung des jüdisch-deutschen Kunsthistorikers Aby Warburg heimlich aus Hamburg nach London gebracht, um sie vor der drohenden Zerstörung durch die Nationalsozialisten zu bewahren. Jahrzehnte später erstrahlt die Sammlung in neuem Glanz.
Das Warburg Institute, heute Teil der University of London, beherbergt eine einzigartige Kollektion, die sich auf die Verknüpfung von Bildsymbolik und kultureller Entwicklung konzentriert. Zentral ist der „Bilderatlas Mnemosyne“, ein monumentales Werk, das 1.000 Bilder auf 65 Tafeln vereint. Diese visualisieren den Einfluss antiker Zivilisationen auf die europäische Kunst und sind ein herausragendes Beispiel für Warburgs wissenschaftliche Methodik.
Nach einer mehrjährigen Renovierung wurden moderne Ausstellungsräume geschaffen, die den Zugang zu seltenen Objekten wie Tarotkarten, astronomischen Schriften und historischen Werbeanzeigen ermöglichen. Diese Gegenstände erzählen nicht nur Geschichten über die Vergangenheit, sondern laden auch dazu ein, die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Epochen und Kulturen zu erkunden.
Die Wiedereröffnung markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des Instituts. Besucher erhalten erstmals die Möglichkeit, in eine Sammlung einzutauchen, die bis heute als eine der wichtigsten ihrer Art gilt. Das Warburg Institute hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung von Kunst und Kultur einem breiten Publikum näherzubringen.