Verteidigung traditioneller Werte: Kirche kämpft gegen westlichen Einfluss auf Ugandas Kultur.
Ein Sturm zieht durch Uganda, ein Kulturkampf, in dem die Kirche ihre Wurzeln gegen den wachsenden Einfluss des LGBTQ-Aktivismus verteidigt. Die heiligen Traditionen des Landes stehen auf dem Spiel, und die Frage lautet: Wird die Kirche nachgeben oder standhaft bleiben?
Gilbert Lubega, 55 Jahre alt, ein gläubiger Katholik, zeigt mit Empörung Bilder von gleichgeschlechtlichen Paaren auf seinem Handy. Für ihn ist dies eine Invasion des Westens, der die LGBTQ-Bewegung in Uganda fördert. Lubega ist nicht allein mit seiner Meinung. Viele Ugander fordern ein Verbot von LGBTQ-Rechten und lehnen Papst Franziskus’ jüngste Entscheidung ab, Priestern die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zu erlauben.
Die katholischen Bischöfe in Afrika und Madagaskar haben sich gegen die Erklärung des Papstes ausgesprochen. Ein Großteil der ugandischen Bevölkerung, vor allem die katholische Gemeinschaft, steht dem neuen Kurs der Kirche ablehnend gegenüber. Die Spannungen steigen, und der Kulturkampf eskaliert.
Uganda, ein mehrheitlich christliches Land in Ostafrika, hat bereits im letzten Jahr ein Gesetz erlassen, das lebenslange Haft für gleichgeschlechtliche Aktivitäten vorsieht. “Aggressive Homosexualität”, einschließlich Fällen von gleichgeschlechtlichen Beziehungen mit HIV-positiven Personen, Kindern und anderen schutzbedürftigen Menschen, kann sogar mit der Todesstrafe bestraft werden. Die LGBTQ-Gemeinschaft hat daraufhin das Land verlassen, um der steigenden Homophobie zu entkommen.
Religiöse Führer, Regierungsbeamte und Aktivisten für Menschenrechte beschuldigen den Westen, die Akzeptanz von LGBTQ in Uganda zu fördern. Manche sehen darin eine neue Form des Kolonialismus, nicht politisch oder militärisch, sondern kulturell. Der Westen hat wiederholt afrikanische Regierungen aufgefordert, LGBTQ-Menschen gleiche Rechte zu gewähren, indem sie gleichgeschlechtliche Handlungen entkriminalisieren und ihre Rechte schützen.
Im Juni des letzten Jahres verhängten die USA beispielsweise Visabeschränkungen gegen Dutzende ugandische Beamte als Reaktion auf die Anti-Homosexuellen-Gesetze des Landes. Kritiker sehen darin eine Einmischung in innere Angelegenheiten und warnen vor der Annahme jeder westlichen Vorgabe.
Die katholische Kirche in Uganda hat nun eine landesweite Kampagne gegen “Agenten der Homosexualität” gestartet. Diese sollen, laut Kirchenführern, von ausländischen Regierungen unterstützt werden, um LGBTQ-Aktivismus in Schulen und anderen Institutionen zu verbreiten. Besondere Sorge besteht über die Zunahme gleichgeschlechtlicher Anziehung bei Jugendlichen und schulpflichtigen Kindern.
Der Kulturkampf in Uganda spitzt sich zu, während die Kirche traditionelle Werte gegen den Einfluss des LGBTQ-Aktivismus verteidigt. Die Frage nach der Zukunft der LGBTQ-Rechte in Uganda bleibt ungeklärt, und der Konflikt zwischen der Bewahrung kultureller Werte und westlicher Forderungen eskaliert weiter.