Personalchaos in der argentinischen Kirche

Papst Franziskus sorgt für Unruhe in seiner Heimat

Papst Franziskus hat mit der Ernennung von Victor Fernandez zum obersten Glaubenshüter im Vatikan ein verheerendes Chaos in Argentinien ausgelöst. Eine Kette katastrophaler Entscheidungen und Rücktritte folgte.

Am 1. Juli 2023 wurde Fernandez, ein enger Vertrauter des Papstes, zum Kurienkardinal ernannt. Während Franziskus und Fernandez ihre neuen Positionen feierten, sah man in La Plata, im bisherigen Erzbistum von Fernandez, die Chance auf einen konservativeren Nachfolger.

Franziskus entschied sich jedoch für Gabriel Mestre, einen weiteren Reformer. Mitte September 2023 trat Mestre sein Amt in La Plata an und fand schnell Anschluss an die örtlichen Katholiken und den Klerus. Doch Mestres Ernennung hinterließ im Bistum Mar del Plata, seinem vorherigen Wirkungsort, ein Vakuum.

Franziskus’ Wahl für den neuen Bischof von Mar del Plata fiel auf Jose Maria Balina. Doch Balina trat das Amt nicht an und zog sich im Dezember aufgrund gesundheitlicher und persönlicher Probleme zurück. Das Bistum war erneut führungslos.

Trotz Unterstützung für Luis Alboniga, den bisherigen Generalvikar, setzte Franziskus Gustavo Larrazabal als neuen Bischof ein. Larrazabal trat jedoch ebenfalls zurück, nachdem Medienberichte über frühere Vorwürfe der Belästigung und des Amtsmissbrauchs auftauchten.

Personalchaos in der argentinischen Kirche

Verärgert installierte Franziskus seinen Vertrauten als Übergangsleiter in Mar del Plata und versetzte Alboniga ins weit entfernte Bistum Jujuy. Proteste und öffentliche Auseinandersetzungen folgten.

Im Januar wurde Gabriel Mestre nach Rom beordert. Franziskus warf ihm vor, im Hintergrund als Strippenzieher agiert zu haben und verlangte seinen Rücktritt. Mestre trat daraufhin als Erzbischof von La Plata zurück.

Dieses Ereignis sorgte in Argentinien für Empörung. Prominente wie Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel und der ehemalige Erzbischof Hector Aguer kritisierten Franziskus scharf. Aguer warf Fernandez und Franziskus Inkompetenz vor und lobte Mestres Fähigkeit, Konservative und Reformer zu vereinen.

Am Ende hat dieses Personalchaos nur Verlierer hinterlassen. Drei Bischofsrücktritte und wachsende Kritik an der Personalpolitik von Papst Franziskus haben die Situation verschärft. Fernandez steht weiteren Vorwürfen gegenüber, und die katholische Kirche in Argentinien befindet sich in einer tiefen Krise.

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