Papst erneut unter Beschuss für homophoben Ausdruck

Franziskus wiederholt beleidigenden Begriff im privaten Treffen

Papst Franziskus steht erneut in der Kritik, nachdem er in einem nicht öffentlichen Treffen mit römischen Priestern einen stark abwertenden Begriff für homosexuelle Männer verwendet haben soll. Dieser Vorfall ereignete sich zwei Wochen nach einer offiziellen Entschuldigung des Vatikans für die vorherige Verwendung desselben Ausdrucks.

Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA soll der Papst den abfälligen Begriff in einem Treffen am Dienstag benutzt haben. In diesem Gespräch soll er betont haben, dass homosexuelle Männer in der Kirche willkommen seien, jedoch nicht in Priesterseminaren. Diese Aussage fiel während eines Treffens an der Päpstlichen Universität der Salesianer.

Zwei Teilnehmer der Sitzung bestätigten, dass Franziskus den Begriff bereits am 20. Mai in einem anderen privaten Treffen mit Bischöfen benutzt habe. Der Vatikan sah sich gezwungen, sich für diese Bemerkung zu entschuldigen. Auf Anfrage nach einem Kommentar zum aktuellen Vorfall verwies der Vatikan auf eine Erklärung, die nach dem Treffen mit den Priestern veröffentlicht wurde. Darin betonte der Papst die Notwendigkeit, “Menschen mit homosexuellen Tendenzen” in die Kirche aufzunehmen und zugleich Vorsicht bei deren Aufnahme in Seminare walten zu lassen.

Vatikansprecher Matteo Bruni erklärte, dass es keine weiteren Stellungnahmen zu diesem Thema geben werde. Die offizielle Nachrichtenagentur des Heiligen Stuhls, Vatican News, berichtete zwar über das Treffen, erwähnte jedoch nicht die Diskussion über Homosexualität oder die angeblich beleidigenden Worte des Papstes.

Papst erneut unter Beschuss für homophoben Ausdruck

Die jüngsten Äußerungen überraschten viele, da Franziskus für seine vergleichsweise liberalen Ansichten gegenüber der LGBTQ-Gemeinschaft bekannt ist. Der Papst hat in der Vergangenheit mehrfach betont, dass die Kirche offen für alle Menschen sei.

Die italienischen Bischöfe haben im November einen neuen Text zur Regelung der Zulassung zu Priesterseminaren angenommen, der zwischen homosexuellen Neigungen und tief verwurzelten Tendenzen unterscheidet. Franziskus jedoch scheint eine strengere Haltung zu vertreten und fordert, homosexuelle Männer generell nicht zu den Seminaren zuzulassen, um Probleme zu vermeiden.

Dieser erneute Vorfall und die harsche Wortwahl werfen ein grelles Licht auf die widersprüchlichen Signale aus dem Vatikan. Während die Glaubensbehörde des Papstes im Dezember 2023 eine formlose Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erlaubte, bleibt die Haltung gegenüber homosexuellen Seminaristen unnachgiebig. Diese Entwicklungen haben innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche heftige Diskussionen ausgelöst und zeigen die tiefen Spannungen in der Frage des Umgangs mit Homosexualität im kirchlichen Kontext.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Kontroversen auf die weitere Amtszeit von Papst Franziskus auswirken werden und ob der Vatikan seine Position in dieser heiklen Angelegenheit überdenken wird.

Kommentare
  • Es gibt noch keine Kommentare. Ihr Kommentar kann der erste sein.
Kommentar hinzufügen