Lughnasadh: Das Fest der ersten Ernte

Ein Ritual des Dankes und der Transformation

Lughnasadh, benannt nach dem keltischen Gott Lugh, ist ein Erntedankfest, das am 1. August gefeiert wird. Es ist der erste von zwei großen Erntefesten der Kelten, gefolgt von Alban Elfed im Herbst. Während dieser Zeit werden die ersten Früchte des Jahres geerntet und der Übergang vom Sommer zum Herbst beginnt.

Historischer Hintergrund und Bedeutung

Der Name Lughnasadh leitet sich von „Lúnasa“ ab, dem irischen Wort für August, und feiert den Gott Lugh. Lugh ist eine zentrale Figur in der keltischen Mythologie, bekannt für seine vielfältigen Fähigkeiten als Krieger, Handwerker und Magier. Zusätzlich ehrt das Fest Lugh’s Pflegemutter Tailtiu, die der Legende nach die Felder für die Landwirtschaft bereitstellte.

In der keltischen Tradition markiert Lughnasadh den Beginn des Herbstes. Historisch wurde das Fest auch als „Lammas“ bekannt, ein angelsächsischer Begriff, der „Laibmesse“ bedeutet und auf die Weihe des ersten Brotes der Ernte hinweist.

Rituale und Traditionen

Lughnasadh wird durch das Schneiden des ersten Getreides und das Opfern desselben gefeiert. Oft wird das erste Mahl aus der neuen Ernte zubereitet und gemeinsam verzehrt. Diese Rituale spiegeln die Wertschätzung für die Gaben der Natur wider und sind mit Freude und Dankbarkeit verbunden. Tänze und Feuer gehören ebenfalls zu den traditionellen Feierlichkeiten, wobei das Feuer weniger im Vordergrund steht als bei anderen keltischen Festen.

In einigen Regionen, wie Bayern, haben sich die ursprünglichen Bräuche von Lughnasadh mit christlichen Festen wie der „Maria Himmelfahrt“ am 15. August vermischt. Hier werden Prozessionen und Kräuterweihen abgehalten, die symbolisch für den Erntedank und die Vorbereitung auf die dunklere Jahreszeit stehen.

Spirituelle Bedeutung

Lughnasadh ist nicht nur ein Fest des Dankes, sondern auch eine Zeit der Reflexion über Opfer, Transformation und Erneuerung. Die Ernte symbolisiert den Zyklus von Leben und Tod, da ein Teil des Getreides zur Ernährung dient und ein anderer Teil für die nächste Aussaat aufbewahrt wird. Diese duale Natur von Ernte und Neubeginn ist zentral für die spirituelle Praxis des Festes.

Moderne Feierlichkeiten

In der heutigen Zeit dient Lughnasadh als Erinnerung an die Verbindung zur Natur und die Wertschätzung der Ernte. Es lädt dazu ein, bewusst zu essen und Dankbarkeit für die Lebensmittel auszudrücken, die uns das ganze Jahr über nähren. Selbst in einer modernen Gesellschaft bleibt die Essenz von Lughnasadh relevant: Dankbarkeit, Erneuerung und die Wertschätzung der natürlichen Zyklen.

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