Papst könnte sich mit Patriarchen Kyrill treffen

Es könnte während der Reise des Pontifex in die Mongolei geschehen.

Papst Franziskus reist erneut in die “Peripherie”. Das ist der italienische Begriff für Länder, in denen Christen eine Minderheit sind. Diesmal wird er die Mongolei besuchen. Die Reise ist für den 31. August geplant. Vermutlich steht sie im Zusammenhang mit der friedenserhaltenden Mission des Pontifex in der Ukraine.

Die Zahl der Katholiken in dem ostasiatischen Land ist äußerst gering. Nur knapp 1 500 Menschen gehören der Konfession an. Es gibt dort keine Diözesen oder gar eine Bischofskonferenz. Seit letztem Jahr hat das Land jedoch einen Kardinal. Es handelt sich um Giorgio Marengo, der die apostolische Präfektur in Ulaanbaatar leitet. Dieser kirchliche Verwaltungsbezirk gilt als Vorläufer der Diözese.

Die Mongolei passt perfekt in eine Art päpstliche Strategie für Reisen in Asien. Franziskus sieht den Kontinent als die Zukunftsregion für den Katholizismus. Der Pontifex war bereits in Südkorea, auf den Philippinen, in Myanmar, Thailand und Japan. Ein Besuch in Peking gilt derzeit als ausgeschlossen. Mit seiner Reise könnte der Papst jedoch die Aufmerksamkeit der Weltmedien auf die Region lenken.

Diese Reise könnte für die Politik von Franziskus in der Ukraine von besonderer Bedeutung sein. Die Mongolei ist ein Nachbarland Russlands. Sie beherbergt einen wichtigen Ansprechpartner für den Papst in dieser Frage, Patriarchen der Russisch-Orthodoxen Kirche Kyrill I.

Die vergangenen Gespräche zwischen den Kirchenoberhäuptern waren angespannt und führten zur Absage des Treffens in Jerusalem im vergangenen Jahr. Nun werden die religiösen und diplomatischen Kontakte zwischen Moskau und dem Vatikan wieder intensiviert. Der außenpolitische Leiter des Patriarchats hat den Vatikan bereits mehrmals besucht. Vor kurzem war der päpstliche Friedensbeauftragter, Kardinal Matteo Zuppi, in Moskau, wo er mit Kyrill zusammentraf.

Der Papst hat kürzlich deutlich gemacht, dass er ein solches Treffen mit Kyrill persönlich wünscht. Nach Angaben des russischen Patriarchen schlug Franziskus vor, sich in etwa sechs Wochen auf dem Moskauer Flughafen zu treffen. Der Pontifex wird sich während seiner Mongolei-Reise in der russischen Hauptstadt aufhalten. Der Vatikan hat dies noch nicht bestätigt.

Franziskus war der erste Papst, der sich im Februar 2016 mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen traf. Das historische Treffen mit Kyrill fand auf dem Flughafen der kubanischen Hauptstadt Havanna statt. Der Vatikan und das Patriarchat kündigten das Treffen etwa eine Woche im Voraus an. Auch in dem ursprünglich vom Vatikan veröffentlichten Reiseprogramm war das Treffen zunächst nicht vermerkt.

Der Konflikt in der Ukraine schwächt sich trotz fortgesetzter Waffenlieferungen aus den USA ab. Die Reise des Papstes könnte eine gute Gelegenheit sein, den diplomatischen Dialog zwischen Russland und der EU wieder aufzunehmen. Der Pontifex hat bereits früher über die Unzulässigkeit eines Krieges zwischen christlichen Nationen gesprochen.

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