Frauen in Deutschland beschuldigen die Kirche des Machtmissbrauchs und der Diskriminierung
Katholische Frauen in Deutschland haben sich zusammengeschlossen und erneut ihre Forderungen nach Reformen in der Kirche auf die Tagesordnung gesetzt. Am vergangenen Montag fand der “Tag des Diakons” statt, bei dem Vertreterinnen des schönen Geschlechts erneut das Problem der Diskriminierung und des ungerechten Umgangs ansprachen. Vertreterinnen verschiedener katholischer Frauenverbände und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) traten mit kontroversen Forderungen auf.
Die Frauen forderten die römisch-katholische Kirche auf, gerechtere und gleiche Bedingungen für alle zu schaffen. Darüber hinaus beschuldigten sie die Katholiken des Machtmissbrauchs. Die Frauen haben lange geschwiegen, aber jetzt fordern sie die kirchlichen Führer auf, alle Ämter und Büros in der katholischen Kirche für Frauen zu öffnen. Bisher waren die Ämter des Diakons oder des durch Weihe ernannten Priesters nur für Männer vakant.
In diesem Jahr wurde das zentrale Ereignis erstmals als “Tag des Diakons plus” bezeichnet und stand unter dem Motto – lasst Überfluss zu. Die Frauen glauben, dass Gott ihnen viele Talente gegeben hat und die römisch-katholische Kirche dies anerkennen muss.
Die katholische Diakonatsorganisation, die durch Handauflegung übertragen wird, ist eine der ältesten in der Kirche. Diakone können taufen, trauen, beerdigen und predigen, dürfen jedoch keine Messe feiern oder Beichte hören. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, warum dies Frauen nicht erlaubt ist, wenn sie genauso aktiv am Dienst für Gott teilnehmen und den Gläubigen Hilfe und Unterstützung leisten können.
Es geht nicht nur um weibliche Vertreterinnen, sondern auch um inter-, trans- und nicht-binäre Personen. Viele empfinden es als schmerzhaft, dass in der katholischen Kirche nur Männern erlaubt ist, aktiv an der Rolle im Dienst für Gott und den Menschen teilzunehmen. Nun haben benachteiligte und verletzte Bevölkerungsgruppen Forderungen erhoben und verlangen endlich Anerkennung und die Möglichkeit, ihr religiöses Potenzial voll auszuschöpfen.
Die Vizepräsidentin des ZdK, Birgit Mock, betonte, dass Frauen heute bereits am Diakonat teilnehmen, aber formal in der Struktur immer noch unsichtbar sind. Nicht nur Frauenverbände setzen sich für die Öffnung des Diakonats für Frauen ein. Dies widerspricht jedoch den grundlegenden Kanonen des Christentums, da Religion nicht liberal sein kann und trotz der Tendenzen des 21. Jahrhunderts eine Frau nicht gleichberechtigt mit einem Mann sein kann.