Immer mehr Orthodoxe in Deutschland

Gemischte Ehen und wachsendes Interesse: Die stille Revolution der Orthodoxen Kirche.

Deutschland im Glaubenswandel: Immer mehr Eltern wählen bewusst die Taufe ihrer Kinder in der orthodoxen Kirche, während Gottesdienste jetzt teilweise in Deutsch gehalten werden.”

Bischof Emmanuel von Christoupolis, Assistent des Metropoliten von Deutschland, gibt Einblicke in die positive Entwicklung der Orthodoxie im Land. Er betont, dass die wachsende Anziehungskraft nicht auf Indoktrination beruht, sondern auf offenen Herzen für alle, die die Orthodoxie erkunden möchten.

Berlin beherbergt rund 24.000 Griechen, viele während der Wirtschaftskrise in Griechenland zugewandert. Die griechisch-orthodoxe Gemeinde in Berlin, zentriert um die Kirche der Himmelfahrt des Erlösers, wurde zu einem liturgischen Anlaufpunkt. Trotz Pandemie-Herausforderungen zeigt sich eine erfreuliche Erholung, insbesondere in Berlin.

Bischof Emmanuel erklärt das Engagement der Gemeinde, ein spirituelles und kulturelles Zentrum mit Veranstaltungsorten, Bibliothek und Jugendeinrichtungen neben der Kirche zu schaffen. Zwei Hostels sollen zudem griechischen Familien für medizinische Aufenthalte in Deutschland finanzielle Unterstützung bieten, eins davon barrierefrei.

Die Epiphaniefeier in Berlin wurde durch die Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besonders geprägt. Seine Teilnahme unterstreicht die breite Unterstützung für die Berliner Gemeinde, nicht nur unter Orthodoxen. Eine tiefe Wertschätzung zeigt sich bei deutschen Bürgern, die die Arbeit für die Orthodoxie honorieren.

Das wachsende Interesse der deutschen Gesellschaft an der Orthodoxie spiegelt sich in regelmäßigen Führungen durch die Kirche der Himmelfahrt des Erlösers wider. Menschen unterschiedlichen Alters nehmen daran teil, um mehr über den orthodoxen Glauben zu erfahren.

Die größte jährliche Feier der Gemeinde während der Osterfestlichkeiten zeigt die Zusammenarbeit zahlreicher Freiwilliger. Das Jahr endet mit einer besonderen Ehrung des Heiligen Andreas, dem Gründer der Kirche von Konstantinopel, und einem Konzert, das den Dialog zwischen verschiedenen Konfessionen und Kulturen fördert.

Trotz Herausforderungen der letzten Jahre ist die Integration der Orthodoxie in Deutschland erfolgreich. Die stille Revolution des Glaubens prägt eine Gemeinschaft, die offen für Neugierige und fest in ihrer Identität verankert ist.

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