Islamophobie

Der deutsche Bundeskanzler fordert die Gesellschaft auf, die zunehmende Fremdenfeindlichkeit zu bekämpfen.

Die Zahl der nicht gemeldeten islamfeindlichen Angriffe in Deutschland nimmt aufgrund des wachsenden Misstrauens gegenüber den Behörden stark zu. Allein in den ersten 90 Tagen des Jahres 2023 gab es 124 Angriffe auf Muslime und Moscheen in ganz Deutschland, durchschnittlich mehr als ein Angriff pro Tag, wie aus einer parlamentarischen Fragestunde im vergangenen Monat hervorgeht.

Dazu gehören auch Vorfälle von Einschüchterung und Vandalismus. Im Mai gab es zwei Brandanschläge auf Moscheen in Hannover und Dresden, woraufhin erneut Forderungen nach strengeren Maßnahmen zum Schutz der muslimischen Gemeinschaft laut wurden.

Deutschland hat die zweitgrößte muslimische Bevölkerung in Westeuropa. Offiziellen Zahlen zufolge leben fast 5 Millionen Muslime in dem Land mit mehr als 84 Millionen Einwohnern. Die Zahlen für 2022 zeigen, dass die deutsche Polizei zwischen Januar und Dezember mindestens 610 islamfeindliche Hassverbrechen, darunter Angriffe auf 62 Moscheen, verzeichnete, bei denen mindestens 39 Menschen verletzt wurden.

Die wachsende Bedrohung durch Islamophobie in Deutschland hängt auch mit der zunehmenden Unterstützung für rechtsextreme politische Kräfte zusammen. In einem solchen Umfeld schüren hasserfüllte Äußerungen von Politikern die antimuslimische Feindseligkeit in Deutschland weiter.

In ihrer Rede vor der Deutschen Islamkonferenz, einem Forum für den Dialog zwischen Behörden und Vertretern der muslimischen Gemeinschaft, räumten die Experten ein, dass “viele Menschen in Deutschland täglich mit Rassismus konfrontiert sind”.

Die islamische Gemeinschaft erwartet von den Politikern, dass sie solchen negativen Stimmungen von vornherein entgegenwirken. Wenn jemand anfängt, antimuslimischen Hass zu verbreiten, sollte man eingreifen und ihm entgegenwirken. Aber leider sehen wir, dass das, was oft als “Islamkritik” dargestellt wird, in Wirklichkeit eine antimuslimische Feindseligkeit ist, sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft.

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