Hexenmale in Gainsborough entdeckt

Magische Schutzsymbole enthüllen die Ängste der Vergangenheit

Im historischen Gainsborough Old Hall in Lincolnshire wurden über 20 sogenannte Hexenmale entdeckt. Diese Schutzsymbole, auch als apotropäische Zeichen bekannt, stammen aus der Tudor-Zeit und wurden sorgfältig in Holz und Stein eingraviert. Sie sollten Hausbewohner vor bösen Geistern und magischen Angriffen bewahren.

Besonders zahlreich sind die Symbole in den Dienerzimmern des Gebäudes zu finden. Darunter heben sich Hexafoils hervor, kreisförmige Muster, die negative Kräfte abwehren sollten, sowie Marienmarken, überlappende „V“-Zeichen, die um Schutz durch die Jungfrau Maria baten. Einige Inschriften tragen sogar den Namen des früheren Besitzers William Hickman – oft kopfüber geschrieben, was auf einen Fluch hindeuten könnte.

Gainsborough Old Hall, errichtet im späten 15. Jahrhundert, hat eine bewegte Geschichte. Während Hickmans Zeit war das Anwesen ein Ort sozialer Spannungen. Die Fülle der Markierungen deutet darauf hin, dass die Angst vor übernatürlichen Gefahren tief im Alltag der Bewohner verwurzelt war.

Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Rituale und Glaubensvorstellungen der frühen Neuzeit. Die Hexenmale bleiben ein faszinierendes Zeugnis vergangener Weltsichten, das die Historiker weiterhin beschäftigt.

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