Guatemala bringt Bibel in Klassenzimmer

In den Schulen Guatemalas wird der Kampf gegen Verbrechen und Armut mit ungewöhnlichen Mitteln geführt – biblische Geschichten und moralische Werte

In Guatemala, gezeichnet von Armut und Kriminalität, steht ein unerwarteter Verbündeter im Kampf gegen das Böse: die Bibel. In Schulen wie Terra Nueva und El Mezquital werden biblische Geschichten nicht nur erzählt, sondern inszeniert, um den Schülern moralische Werte zu vermitteln und sie vor dem Einfluss von Gangs zu schützen.

Die Situation in Guatemala ist düster: Armut, Straßenschlachten und die Rekrutierung junger Menschen durch Gangs sind an der Tagesordnung. Viele Schulen kämpfen mit einem Mangel an Ressourcen und Lehrmaterial. Doch trotz dieser Widrigkeiten setzen einige Schulen auf ein ungewöhnliches Mittel: die Bibel.

Das Programm “Open the Book”, initiiert von der Bibelgesellschaft des Vereinigten Königreichs, bringt biblische Geschichten in die Klassenzimmer Guatemalas. Mit einfachen Mitteln werden die Geschichten lebendig gemacht, während die Schüler gespannt zuhören und lernen. Doch der Einfluss der Bibel endet nicht im Klassenzimmer: In den Gemeinden, in denen Armut und Kriminalität herrschen, werden die Schüler ermutigt, moralische Werte zu internalisieren, die dem Weg der Gangs entgegenstehen.

Für viele mag es ungewöhnlich erscheinen, die Bibel als Werkzeug gegen Verbrechen und Armut einzusetzen. Aber in Guatemala, einem Land, das von tief verwurzelter Korruption und Gewalt gezeichnet ist, zeigt sich, dass der Glaube eine mächtige Kraft sein kann.

Das Projekt steht jedoch vor großen Herausforderungen. Korruption und Verbrechen bleiben hartnäckige Probleme, die nicht allein durch Bildung gelöst werden können. Dennoch glaubt die Regierung unter Präsident Bernardo Arévalo, dass Bildung der Schlüssel zur Veränderung ist.

In den Klassenzimmern von Guatemala wird die Bibel nicht nur als Buch der Lehren betrachtet, sondern auch als Werkzeug des Wandels, das Hoffnung in die dunkelsten Ecken des Landes bringt. Die Entscheidung, die heilige Schrift ins Schulprogramm einzubinden ist bemerkenswert und dient als Vorbild für alle anderen christlichen Länder.

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