Gewalt am Meron-Berg: Religiöse Juden durchbrechen Polizeisperren

Wallfahrtsort trotz Sperrung gestürmt

Am Meron-Berg in Israel kam es zu Zusammenstößen zwischen streng religiösen Juden und der Polizei. Das Land hatte den Wallfahrtsort aufgrund von Raketenbeschuss aus dem Libanon geschlossen, doch Hunderte Gläubige ignorierten die Sperrung und durchbrachen die Absperrungen.

Die Polizei meldete, dass die Gläubigen sich und die Sicherheitskräfte in Gefahr brachten. Sie warfen Gegenstände auf die Beamten, woraufhin Verstärkung angefordert wurde, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Seit Beginn des Gaza-Krieges wurden Dutzende Raketen auf dem Meron-Berg abgefeuert. Viele dieser Raketen trafen Orte, die normalerweise von Zehntausenden Menschen während der Feierlichkeiten passiert werden. Die Schließung des Wallfahrtsortes sollte daher die Sicherheit der Gläubigen gewährleisten.

Vor drei Jahren, am 29. April 2021, ereignete sich an diesem Ort eine Tragödie. Rund 100.000 streng religiöse männliche Gläubige versammelten sich am Grab des Rabbis Schimon Bar Jochai, um Lag BaOmer zu feiern. Auf einer abschüssigen Rampe kam es zu einer Massenpanik, bei der 45 Menschen erdrückt und rund 150 verletzt wurden. Eine Untersuchungskommission gab dem Regierungschef Benjamin Netanjahu, damaligen Ministern und der Polizei eine Mitschuld an dem Unglück.

Gewalt am Meron-Berg: Religiöse Juden durchbrechen Polizeisperren

Trotz der bekannten Gefahren drangen die Gläubigen am Samstagabend durch die Polizeisperren.

“Sie haben sich selbst und die Beamten in Gefahr gebracht”, sagte ein Polizeisprecher.

Die Ausschreitungen und die Missachtung der Sicherheitsmaßnahmen zeigten die Entschlossenheit der Gläubigen, ihre religiösen Riten durchzuführen, selbst unter Lebensgefahr.

Die israelische Regierung betonte, dass die Sperrung des Meron-Bergs notwendig war, um weitere Tragödien zu verhindern. Die Polizei wird dann verstärkt Präsenz zeigen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Dieses Vorkommnis zeigt die Spannungen zwischen religiösen Gemeinschaften und staatlichen Sicherheitsmaßnahmen in Krisenzeiten. Die Bereitschaft der Gläubigen, hohe Risiken einzugehen, verdeutlicht ihre tiefe religiöse Überzeugung. Zugleich stellt dies eine Herausforderung für die Sicherheitskräfte dar, die den Schutz der Bevölkerung gewährleisten müssen.

In den kommenden Tagen werden weitere Maßnahmen erwartet, um die Sicherheit am Meron-Berg zu garantieren. Die Regierung appelliert an die Gläubigen, die Vorsichtsmaßregeln zu respektieren und die Anweisungen der Polizei zu befolgen.

Der Meron-Berg bleibt ein symbolträchtiger Ort für die jüdische Gemeinschaft, doch die Sicherheit der Pilger muss gewährleistet sein. Nur so können zukünftige Tragödien verhindert werden.

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