Altes Wissen erobert neue Generationen und weckt historisches Bewusstsein
Die Faszination für germanische Mythen wächst rasant. Bücher wie die „Edda“ oder Erzählungen über Odin, Thor und Freyja finden immer mehr Leser. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland mehr als 25.000 Exemplare zu diesen Themen verkauft. Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass das Interesse an altem Wissen längst keine Nische mehr ist.
Nicht nur der Buchmarkt zeigt diesen Trend. Feste wie die Walpurgisnacht im Harz zogen in diesem Jahr über 15.000 Menschen an – ein Rekord. Auch Workshops und Vorträge zu germanischen Gottheiten sind ausgebucht, sei es in Universitäten oder regionalen Kulturzentren.
Warum kehren diese Mythen gerade jetzt ins öffentliche Bewusstsein zurück? Die Antwort ist vielschichtig. Manche sehen darin eine Suche nach Stabilität in einer unsicheren Welt. Andere schätzen die Botschaften von Naturverbundenheit, Gemeinschaft und Selbstbestimmung, die in den alten Geschichten verankert sind.
Allerdings gibt es auch Stimmen, die eine Vereinnahmung dieser Themen durch ideologische Gruppen befürchten. Trotz aller Kontroversen bleibt eines unbestreitbar: Die Mythen der Vorfahren faszinieren mehr denn je – und sie regen zu Diskussionen über Identität und Kultur an.