Schweizer Brauchtum unter Druck

Traditionelle Feste drohen zu verschwinden

Die Schweiz steht vor einer ernsten Herausforderung. Viele traditionelle Feste und Bräuche geraten zunehmend in Vergessenheit. Feste wie das Chalandamarz im Engadin, bei dem Kinder mit Glocken den Winter vertreiben, oder das Klausjagen in Küssnacht, eine jahrhundertealte Nikolaus-Tradition, verzeichnen immer weniger Teilnehmer. Besonders in den Städten interessieren sich jüngere Generationen kaum noch für diese Veranstaltungen.

Die Gründe sind vielfältig. Der Alltag vieler Menschen ist durch Hektik geprägt, was kaum Raum für kulturelle Traditionen lässt. Zugleich verdrängen moderne Freizeitangebote und die zunehmende Digitalisierung traditionelle Werte. Auf dem Land fehlen oft die finanziellen Mittel und die organisatorische Unterstützung, um Brauchtumsfeste am Leben zu halten.

Doch es gibt auch Ansätze zur Rettung des kulturellen Erbes. Vereine und regionale Initiativen organisieren Workshops, führen Kinder an die Traditionen heran und nutzen soziale Medien, um Aufmerksamkeit zu schaffen. Sie kämpfen um jede einzelne Veranstaltung. Ohne Engagement wird ein wertvoller Teil der Identität des Landes verschwinden.

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