Bischöfe Frankreichs bekräftigen ihre ablehnende Haltung gegenüber der Verankerung des “Rechts” auf Abtreibung im Grundgesetz
Die französischen Bischöfe lassen keinen Raum für Kompromisse, wenn es um das Thema Abtreibung geht: Während die politischen Gremien des Landes über eine Verfassungsänderung debattieren, welche die Abtreibung als ein verfassungsmäßiges Recht festschreiben würde, bleiben die Bischöfe standhaft in ihrer Ablehnung dieses Vorschlags. Für sie bleibt Abtreibung eine Attacke auf menschliches Leben, die von Anfang an bekämpft werden muss. Doch die politische Arena steht vor einer Entscheidung, die weitreichende Konsequenzen haben könnte.
Die neueste Version des Gesetzentwurfs wurde am Mittwoch, den 28. Februar, vom französischen Senat gebilligt, nachdem die Nationalversammlung, die untere Kammer, im Januar mit überwältigender Mehrheit zugestimmt hatte. Der Weg zur Legalisierung der Abtreibung begann in Frankreich bereits 1975 unter der Präsidentschaft von Valéry Giscard d’Estaing. Doch die aktuelle Initiative wird von der Regierung von Präsident Emmanuel Macron als Reaktion auf den Rückschlag der sogenannten Abtreibungsrechte in den Vereinigten Staaten betrachtet. Die Abkehr vom Roe-v.-Wade-Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA von 2022, das die Abtreibung seit 1973 bundesweit schützte, hat in Frankreich eine Welle der Unterstützung für die Legalisierung ausgelöst.
Die französischen Bischöfe sehen jedoch nicht nur die Frage der Abtreibung isoliert als eine Angelegenheit der Frauenrechte, sondern sie betonen auch die Bedeutung des Schutzes von Frauen und Kindern. Trotz der Anerkennung der Schwierigkeiten, die einige Frauen zur Abtreibung zwingen können, bedauern die Bischöfe, dass Maßnahmen zur Unterstützung derjenigen, die ihr Kind behalten möchten, nicht ausreichend diskutiert wurden. Ihrer Meinung nach sollte die französische Verfassung den Schutz von Frauen und Kindern in den Mittelpunkt stellen und nicht die Legalisierung der Abtreibung.
Während die politische Debatte weitergeht, bleiben die französischen Bischöfe fest in ihrer Position. Sie betonen die Bedeutung der Meinungsfreiheit für Ärzte und medizinisches Personal und loben ihren Mut und ihre Hingabe. Der Schutz des ungeborenen Lebens, so argumentieren sie, ist untrennbar mit der Verteidigung aller Menschenrechte verbunden.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein, wenn die französische Gesellschaft eine Weichenstellung in Bezug auf die Abtreibung erlebt. Doch die französischen Bischöfe bleiben entschlossen, auf ihrer Linie zu beharren und rufen die Katholiken im Land dazu auf, sich dem Gebet und dem Fasten anzuschließen, um die Verankerung der Abtreibung im Grundgesetz abzuwehren. Es bleibt abzuwarten, ob die politischen Entscheidungsträger diesem Aufruf Gehör schenken werden oder ob die französische Verfassung bald einen tiefgreifenden Wandel erleben wird.