Baldr, der Licht und Reinheit verkörpert, nimmt einen zentralen Platz in der germanischen Mythologie ein. Sein Tod und seine Auferstehung wurden zum Symbol der Hoffnung und Wiedergeburt und brachten in die Legenden der alten Völker Nordeuropas Elemente von Tragödie und dem Triumph des Lebens.
Baldr, der Sohn des höchsten Gottes Odin und seiner Frau Frigg, war nicht nur der Gott des Lichts, sondern auch die Verkörperung von Reinheit und Freude. Die Legenden beschreiben ihn als schön, klug und gerecht, dessen Anwesenheit Frieden und Glück für alle um ihn herum brachte. Baldr besaß eine besondere Gabe: Er strahlte Licht aus, ähnlich dem Sonnenlicht, was ihn zum Symbol für alles Positive und Gute machte. Sein Bild wird mit Wohlstand, Frühling und neuen Anfängen assoziiert.
Doch die Mythologie der nordischen Völker ist reich an tragischen Elementen, und Baldr ist da keine Ausnahme. Der Tod Baldrs, eines der tragischsten Ereignisse in der germanischen Epen, ist mit Verrat und Hinterlist verbunden. Laut der Legende wandte sich Baldrs Mutter Frigg, die das drohende Unheil ahnte, an alle Wesen und Elemente der Natur mit der Bitte, ihrem Sohn keinen Schaden zuzufügen. Alle stimmten zu, bis auf eine scheinbar harmlose Pflanze — die Mistel, die Frigg vergessen hatte. Der hinterlistige Gott Loki nutzte dies aus und überzeugte den blinden Gott Hödur, einen Pfeil aus Mistel auf Baldr zu werfen, was zum Tod des Lichtgottes führte.
Der Tod Baldrs wurde zum Symbol des Verblassens von Licht und Hoffnung, war jedoch nicht das Ende. Nach seinem Tod unternahmen die Götter Versuche, ihn zurückzubringen, und nur Lokis Betrug verhinderte ihre Bemühungen. Doch alte Überlieferungen sagen voraus, dass nach Ragnarök, dem Ende der Welt, Baldr zurückkehren wird, und mit seiner Rückkehr wird eine neue Ära des Lichts und der Harmonie beginnen. So wird sein Bild zur Verkörperung der ewigen Wiedergeburt und der Hoffnung auf Überwindung der Dunkelheit.
Baldr ist das Symbol für die ewige Rückkehr des Lichts und den Triumph über die Dunkelheit. Seine Geschichte lehrt uns, dass selbst in den dunkelsten Momenten auf Wiedergeburt und Hoffnung gewartet werden kann. Durch den Mythos von Baldr erinnert uns die germanische Mythologie daran, dass jedes Ende nur eine Vorstufe eines neuen Anfangs ist.
