Zwischen Magie und moderner Sinnsuche
In Deutschland erlebt die Naturspiritualität eine Renaissance. Studien zeigen, dass fast die Hälfte der Bevölkerung an Astrologie glaubt, während ein Viertel auf Geist- und Wunderheiler setzt. Diese Bewegung, oft als „neues Heidentum“ bezeichnet, zieht immer mehr Anhänger an, die in der Natur einen Raum für Sinn und Heilung finden.
Spirituelle Orte wie die Externsteine im Teutoburger Wald oder der Brocken im Harz gewinnen an Bedeutung. Hier treffen sich Menschen, um alte Rituale wiederzubeleben, sei es in Form von Mondzeremonien oder meditativen Praktiken. Solche Treffen vereinen oft Gruppen, in denen Frauen eine zentrale Rolle spielen.
Experten sehen in dieser Entwicklung eine Rückkehr zu vorchristlichen Glaubensformen. Dabei geht es weniger um Mystik als um eine tiefe Verbindung zur Natur. Rituale und Bräuche, wie das Schmücken von Bäumen oder das Schöpfen von Quellwasser, gewinnen neuen Symbolwert.
Die Bewegung zeigt aber auch einen gesellschaftlichen Wandel. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Meditation und Naturerfahrungen messbare positive Effekte auf Körper und Geist haben. Angesichts der wachsenden Entfremdung von traditionellen Religionen scheint die Naturspiritualität eine Antwort auf die Sinnsuche unserer Zeit zu sein.