Alles Schuld der Schweinefleisch

Eine Diskussionsveranstaltung über Wahlen eskaliert zu einem Streit mit Muslimen

Diesmal ist Schweinefleisch der Grund für die Auseinandersetzungen. Eine Diskussionsveranstaltung über die Wahlen an der BORG Dreierschützengasse in Graz hat zu einem ernsthaften Konflikt zwischen Politikern und Muslimen geführt. Vertreter des Islams haben es ohnehin schwer in Europa, besonders nach dem Beginn des israelisch-hamasischen Krieges. Seitdem haben islamophobe Angriffe deutlich zugenommen, und die Situation hat sich weiter verschlechtert.

Der Bundesrat der FPÖ, Markus Leinfellner, zieht wahrscheinlich eine Verbindung zwischen Selbstmordanschlägen und Menschen muslimischen Glaubens. Ein Video ist durchgesickert, in dem Leinfellner während einer Schulveranstaltung behauptet, dass Menschen, die Schweinefleisch essen, weniger wahrscheinlich explodieren würden. Dieser humorvolle Seitenhieb mit religiösem Unterton löste bei den Vertretern des Islams ein großes Unverständnis aus. Der Grazer Mustafa Durmus, Vorsitzender des Bundesverbands Sozialdemokratische Vielfalt (SOVIE), veröffentlichte dieses Video absichtlich auf Instagram, um die Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam zu machen.

Die islamische Religionsgemeinschaft war sofort empört. Sie bezeichnete solche Aussagen politischer Akteure als extrem beleidigend und gefährlich. Hass und Vorurteile gegen Muslime sind bereits auf einem hohen Niveau. Solche Aussagen festigen nur die bestehende negative Meinung.


Es ist skandalös und erstaunlich, dass solche Aussagen in der Schule vor Teenagern und Kindern gemacht werden. Nach Ansicht der islamischen Religionsgemeinschaft sollten Schulen insbesondere Orte des Lernens, der Toleranz und des Respekts füreinander sein.

Die SPÖ-Kandidatin für die EU-Wahlen in der Steiermark, Elisabeth Grossmann, verurteilte Leinfellners Aussagen im Video und erklärte, dass leider die unmenschlichen Aussagen der FPÖ-Mandatsträger nun Teil des Alltags geworden seien. Sie betonte, dass ganz Europa solchen islamophoben Aussagen widerstehen und gegen Diskriminierung kämpfen müsse. In der EU ist kein Platz für Hass und Agitation.

Markus Leinfellner hat keine Absicht, sich zu entschuldigen; in einem Statement sagte er: „Offenbar treten die SPÖ und andere linke Kräfte einmal mehr als Schutzpatrone des Islam auf. Sollte sich angesichts der … getätigten Zuspitzungen jemand persönlich beleidigt fühlen, so war dies definitiv nicht mein Ziel, und es tut mir leid“. Die Demokratie in der EU funktioniert jedoch anders. Selbst nach einer solchen Aussage wird Leinfellner nicht zurücktreten; er wird seine Arbeit fortsetzen. Muslime werden weiterhin solche Angriffe ertragen müssen.

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