Thora heilt Alkoholismus

Ein neues Buch nutzt die Weisheit der Thora, um Suchtkranken zu helfen.

Die Bibel als nutzlos für Suchtkranke? Ein christlicher Standpunkt in einem anonymen Alkoholiker-Meeting sorgt für Kontroversen. Doch während viele schweigen, erhebt sich die Thora als unerwarteter Retter im Kampf gegen die Sucht.

Seit 23 Jahren hat sich das Leben verändert, und das Buch “Das Alte Testament 12-Schritte-Arbeitsbuch: Ein 90-Tage-Programm zur bibelbasierten Suchttherapie” nimmt die Torah als Wegweiser. Tägliche Reflexionsübungen, beeinflusst von den berühmten AA-12 Schritten und Teilen der jüdischen Schrift, bieten eine neue Perspektive auf die Nüchternheit.

Jeder Abschnitt des Buches lädt dazu ein, über biblische Geschichten nachzudenken und zu reflektieren, wie sie den Weg der genesenden Alkoholiker beeinflussen können. Untermauert von Lehren bedeutender jüdischer Philosophen wie Rabbi Shlomo Yitzchaki und Maimonides, wird argumentiert, dass die Torah wertvolle Einsichten für den Weg zur Nüchternheit liefert.

Während das AA-Programm nicht für jeden passt, zeigt dieses Buch, dass die Weisheit der Torah ein mächtiges Werkzeug für die Suchttherapie sein kann. Eine faszinierende Perspektive, die den traditionellen Ansatz zur Suchtüberwindung in Frage stellt.

Der Autor betont, dass sein Buch gezielt für religiöse Menschen in der Genesung geschrieben wurde, die sich nicht mit dem religiösen Konzept des AA-Programms identifizieren können. Gegründet von Bill Wilson, einem selbsternannten “konservativen Atheisten”, und Bob Smith, einem Christen, ist das AA-Programm zwar spirituell, aber nicht an eine bestimmte Religion gebunden. Das 1939 veröffentlichte “Big Book” ist ein Hauptwerk des Programms und enthält die Genesungsgeschichten der ersten 100 Mitglieder, jedoch mit Verweisen auf eine nicht-theologische “Höhere Macht”.

Das Buch versucht, die Prinzipien des AA-Programms mit der religiösen Kultur in Einklang zu bringen. Obwohl der Autor zugibt, dass der Glaube während der Genesungsreise nicht immer natürlich für ihn war, sieht er seine spirituelle Praxis als entscheidenden Faktor für sein nüchternes Leben. In der jüdischen Gemeinschaft war das Thema Alkoholabhängigkeit oft ein Tabu, und Binyamin kämpfte lange Zeit mit der Scham, die mit seiner Sucht verbunden war. Trotzdem bleibt er überzeugt, dass sein Glaube und seine wöchentlichen Besuche bei AA-Meetings ihm geholfen haben, standhaft zu bleiben.

Die jüdische Gemeinschaft zeigt generell eine niedrigere Rate an Alkoholismus im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Studien wie die von Psychologe Charles R. Snyder aus dem Jahr 1958 betonen, dass der rituelle Charakter des Trinkens in der jüdischen Kultur dazu führt, dass Alkoholkonsum als “instrumentell” betrachtet wird, da er oft Teil einer religiösen Zeremonie ist.

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