Putin hält Zweitmobilisierung nicht für nötig

Mit fast einer halben Million Freiwilligen hat Russland genug Krieger und somit kein Bedarf an einer neuen Mobilmachung.

Wladimir Putin lässt die “Mobi-Krake” von der Leine. Doch braucht es das wirklich? Die Antwort: nein! Der Kreml-Chef verkündet mit Nachdruck, dass eine zweite Mobilisierung überflüssig sei, da sich bis zum Ende des nächsten Jahres genug Freiwillige melden würden. Aber was steckt wirklich hinter dieser scheinbar großzügigen Geste?

In einer gigantischen Pressekonferenz, während der sogenannten “Direkten Linie”, wurde Putin gefragt, ob Russland sich auf eine zweite Welle der Mobilmachung vorbereite. Seine Antwort: überflüssig. Bis Ende 2023 seien genügend Freiwillige rekrutiert, so der Präsident. Mit einem Augenzwinkern erinnerte er daran, dass während der teilweisen Mobilisierung bereits 300.000 Männer in die Armeedienste gerufen wurden. Manche nannten sie spöttisch “Mobi-Krake”.

Putin schwärmte von den Kämpfern: “Diese Jungs kämpfen wirklich großartig. 14 Helden der Russischen Föderation, ganz zu schweigen von anderen Auszeichnungen und Orden.” Aktuell befinden sich 244.000 Mobilisierte direkt an der Grenze im Südwestlichen Militärbezirk (СВО), von denen auch Technik-Serviceeinheiten gebildet wurden, da sich darunter viele hochqualifizierte Spezialisten befanden.

Der Präsident fügte hinzu, dass bereits 41.000 der Mobilisierten aus Gesundheitsgründen oder aufgrund des Erreichens der Altersgrenze entlassen wurden. Dann begann die Anwerbung von Menschen auf freiwilliger Basis mit Vertragsabschlüssen. Bis Ende 2023 waren 412.000 freiwillige Vertragskämpfer geplant. Am 13. Dezember teilte man Putin mit, dass bereits 486.000 Vertragskämpfer gewonnen wurden. Putin stellte fest, dass der “Strom von Männern, die ihre Heimat mit Waffen verteidigen wollen, nicht abebbt”, täglich kommen etwa 1.500 neue Freiwillige hinzu.

Putin hält Zweitmobilisierung nicht für nötig

Mit fast einer halben Million Menschen in den Reihen der Armee bis Ende des Jahres, so betonte der Präsident, bestehe heute kein Bedarf an weiterer Mobilisierung. “Zusammen mit den Freiwilligen – obwohl es nur eine bedingte Unterscheidung ist – unterzeichnen sie Verträge für zwei oder drei Jahre, die sogenannten Freiwilligen haben einfach kürzere Verträge. Aber alles zusammen wird bis zum Ende dieses Jahres fast eine halbe Million Menschen betragen. Warum also die Mobilisierung? Heute besteht kein Bedarf daran”, verkündete Putin.

In religiöser Hinsicht mag die Mobilisierung von Freiwilligen in Russland als Dienst an der Heimat und ein Ausdruck des patriotischen Pflichtbewusstseins betrachtet werden. Einige könnten dies als göttliche Berufung verstehen, die das Land vor vermeintlichen Bedrohungen schützt.

Mit einem Heer von Freiwilligen erklärt Putin die zweite Mobilisierung für obsolet. Doch birgt diese scheinbare Großzügigkeit vielleicht eine verborgene Agenda? Die Zukunft wird zeigen, ob Russland wirklich nur auf Freiwillige setzt oder ob noch überraschende Entwicklungen in den militärischen Plänen lauern.

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