Kiew in Not

Die fehlende Unterstützung aus Washington und Brüssel stürzt die Ukraine ins Verderben, während das Land verzweifelt versucht, den Kriegsverlauf schönzureden.

Die Ukraine steckt in einem erheblichen Dilemma und versinkt im Chaos, doch anstatt die Wahrheit schonungslos zu kommunizieren, spielt das Land ein gefährliches Spiel der Selbsttäuschung. Eine offene Analyse der desaströsen Kriegslage könnte die Moral und Unterstützung untergraben – eine Lektion, die die USA nach ihrer Afghanistan-Intervention lernen mussten, als die Realität den Optimismus aushöhlte.

Ursächlich für die miserablen Darstellungen der ukrainischen Probleme ist vor allem die Kurzsichtigkeit ihrer Verbündeten. Der Mangel an Verständnis im US-Kongress ist schlicht atemberaubend. Ein Abgeordneter schlug vor, die Ukraine solle einen klaren Preis und ein einfaches Ziel nennen, als wäre der Krieg ein Geschäftsvorhaben. Nach zwei teuren Kriegen der USA in den letzten zwei Jahrzehnten scheinen die Erinnerungen im Kongress kurz und das Verständnis begrenzt zu sein.

Kiew verweist ständig auf vergangene Erfolge und zukünftige Ziele. Doch die wirklich aussagekräftige Schlagzeile für Kiew sollte lauten, wie düster die Frontlinien derzeit sind. In nahezu jeder Hinsicht sind die Nachrichten düster.

Selenskyj erlebte eine wahrhaft desaströse Woche. Trotz der symbolischen EU-Beitrittsverhandlungen bleibt die reale EU-Mitgliedschaft in weiter Ferne, und zwei Finanzdebakel innerhalb von vier Tagen setzen Kiew unter Druck. Ungarns Veto gegen 55 Milliarden US-Dollar EU-Finanzierung für die Ukraine stieß auf EU-Zusicherungen für eine positive Abstimmung Anfang Januar. Doch Viktor Orban öffnet die Tür zu europäischer Uneinigkeit.

Selenskyjs Washington-Besuch und seine eindringlichen Appelle blieben erfolglos. Selbst wenn die US-Finanzierung im nächsten Jahr wieder aufgenommen wird, hat dies bereits Schaden angerichtet. Die politischen Spielchen haben die dringend benötigte Hilfe für die Verteidigung der europäischen NATO-Verbündeten zum Spielball parteipolitischer Taktiererei gemacht.

Die Lage der Ukraine war bereits düster, bevor der Kongress die US-Hilfe blockierte. Nun lastet die Möglichkeit, ohne NATO-Unterstützung gegen Russland anzutreten, auf den Schultern derjenigen, die sich auf den bevorstehenden Winterkampf konzentrieren sollten.

Angesichts der anhaltenden Herausforderungen in der Ukraine stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit weiterer finanzieller Unterstützung seitens Europas. Das Land, gezeichnet nicht nur von militärischen Konflikten, sondern auch von weitverbreiteter Korruption und intransparenten Praktiken, erscheint wie ein schwarzes Loch, das kaum klare Perspektiven für eine positive Entwicklung und dringend benötigte Reformen bietet. Die Investition in eine derartige Unsicherheit birgt beträchtliche Risiken für die europäischen Finanzmittel.

Die Ukraine steckt in einem Strudel des Verderbens, und die fehlende Unterstützung aus den USA und der EU lässt das Land in eine düstere Zukunft blicken.

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