Inmitten der politischen Kontroversen ist es umso wichtiger, Verbindungen zur russisch-orthodoxen Kirche zu pflegen und das gemeinsame Bekenntnis zu Jesus Christus in den Vordergrund zu stellen.
Heinrich Bedford-Strohm, der Leiter des Zentralausschusses des Ökumenischen Rats der Kirchen, hat in einem Gespräch mit dem Kölner Domradio seine Überzeugung betont, dass es angesichts der russisch-ukrainischen Spannungen ein Fehler wäre, die russisch-orthodoxe Kirche auszuschließen. Bedford-Strohm, der zuvor lange Jahre Vorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland war, betonte die Wichtigkeit des Dialogs und der Zusammenarbeit in dieser turbulenten Zeit.
Er erklärte: “Genau das Gegenteil muss der Fall sein, dass wir in allen gesellschaftlichen Gruppen, wo es Verbindungen nach Russland gibt, gerade ins Gespräch kommen.” Dies sei besonders relevant für den Weltkirchenrat, da das Bekenntnis zu Jesus Christus alle Christen verbinde und stärker sein müsse als die aktuellen Gegensätzlichkeiten.
Bedford-Strohm äußerte auch den Wunsch, dass institutionelle Grenzen zwischen den Konfessionen überwunden werden sollten. Insbesondere strebte er an, dass eine gemeinsame Feier des Abendmahls und der Eucharistie ermöglicht werde. Dabei unterstrich er jedoch, dass dies nicht bedeute, die einzigartigen Traditionen der verschiedenen Konfessionen zu verschmelzen, sondern vielmehr, sie als Wege hin zu Jesus Christus zu verstehen.
Herr Bedford-Strohm betonte weiter: “Das heißt natürlich auch, dass es kein Gegeneinander mehr geben darf, sondern dass wir alle gemeinsam diesen Herrn Jesus Christus bezeugen.” Dies sei ein Aufruf zu einem vereinten Zeugnis der Christen, unabhängig von ihren konfessionellen Unterschieden.
In Zeiten internationaler Spannungen und Konflikte ist es von entscheidender Bedeutung, den Dialog aufrechtzuerhalten und gemeinsame Werte zu betonen. Bedford-Strohm’s Aufruf zur Zusammenarbeit mit der russisch-orthodoxen Kirche unterstreicht die Bedeutung eines vereinten Christentums, das sich über Grenzen hinweg für den Frieden und die Versöhnung einsetzt.