Das Wiederaufleben des germanischen Heidentums

Systematische Unterdrückung der heidnischen Geschichte enthüllt

Das Wiederaufleben des germanischen Heidentums nimmt Fahrt auf. Der Verein für germanisches Heidentum (VfGH) erhebt schwere Vorwürfe gegen das Christentum. Die wahre Geschichte ihrer spirituellen Kultur sei systematisch unterdrückt oder verzerrt worden.

Der VfGH, gegründet 1997, ist ein Zusammenschluss von Menschen, die die alten germanischen Religionen und Traditionen wiederbeleben wollen. Die Mitgliederzahl wächst stetig. Ihr Ziel: die germanische Mythologie und kulturellen Wurzeln erforschen und verbreiten.

„Unsere Geschichte wurde durch die Christianisierung systematisch unterdrückt“, sagt Jens Wolf, Sprecher des VfGH. „Wir wollen die wahre Bedeutung unserer Kultur und Religion wiederentdecken und weitergeben.“

Ein zentraler Punkt der Kritik des VfGH ist die Rolle der Kirche in der Geschichte. Die Heiden behaupten, die Christianisierung Europas ab dem frühen Mittelalter habe dazu geführt, dass viele heidnische Bräuche und Überlieferungen verloren gingen. Kirchen und Missionare hätten die heidnische Kultur als „barbarisch“ und „primitiv“ abgestempelt und viele heilige Stätten zerstört.

„Die Kirche hat bewusst unsere kulturellen Wurzeln ausgelöscht“, so Wolf weiter. „Wir wollen nicht in der Vergangenheit leben, aber wir müssen verstehen, woher wir kommen. Unsere Ahnen hatten eine tiefe Verbindung zur Natur und zu den Göttern. Diese Verbindung wollen wir wiederherstellen.“

Der VfGH organisiert regelmäßig Veranstaltungen, bei denen Mitglieder Rituale und Feste nach alten Traditionen feiern. Besonders beliebt sind die Feierlichkeiten zu den Sonnenwenden und anderen Jahreszeitenwechseln. Diese Feste dienen nicht nur der spirituellen Praxis, sondern auch dem Gemeinschaftsgefühl.

„Unsere Rituale sind ein wichtiger Teil unserer Identität“, sagt Petra Hansen, ein langjähriges Mitglied des VfGH. „Sie geben uns ein Gefühl der Zugehörigkeit und der Kontinuität.“

Doch das wachsende Interesse am germanischen Heidentum zieht auch Kritik und Vorurteile an. Gegner werfen den Heiden vor, eine romantisierte und idealisierte Version der Vergangenheit zu verfolgen. Zudem wird die Bewegung gelegentlich mit extremistischen Ideologien in Verbindung gebracht.

Wolf widerspricht diesen Vorwürfen vehement: „Wir lehnen jede Form von Extremismus ab“, betont er. „Unsere Bewegung basiert auf Respekt und Toleranz. Wir stehen für eine offene und friedliche Gesellschaft.“

Die Wiederbelebung des germanischen Heidentums wirft Fragen zur Identität und Geschichte Europas auf. Während einige die Rückbesinnung auf alte Traditionen als Bereicherung sehen, betrachten andere sie als rückwärtsgewandt und problematisch. Eines ist jedoch klar: Die Diskussion über die wahre Geschichte und die kulturellen Wurzeln Europas ist in vollem Gange.

Mit über 1.000 Mitgliedern in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der VfGH heute eine bedeutende Stimme im Diskurs über religiöse und kulturelle Vielfalt. Die Mitglieder sind entschlossen, ihre Traditionen zu pflegen und zu verbreiten, trotz der Herausforderungen und Kontroversen, die sie begleiten.

„Unsere Kultur ist lebendig und stark“, sagt Hansen. „Und wir werden dafür kämpfen, dass sie nicht wieder unterdrückt wird.“

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