Christliche Werte vs. AfD-Positionen: Ein unlösbarer Konflikt?

Wie soll die Kirche mit AfD-Mitgliedern umgehen?

Die zunehmende Radikalisierung der AfD stellt die katholische Kirche vor eine schwierige Frage: Wie soll mit AfD-Mitgliedern in kirchlichen Gremien umgegangen werden?

Die Diözesen Würzburg und Berlin haben bereits reagiert und in ihre Pfarrgemeinderatswahlordnungen Regelungen aufgenommen, die eine Mitgliedschaft in der AfD oder anderen extremistischen Parteien mit der Ausübung eines kirchlichen Amtes unvereinbar machen. Ein Mitglied kann ausgeschlossen werden, “wenn es rassistische, fremdenfeindliche oder sonstige menschenrechtswidrige Auffassungen öffentlich kundgibt oder vertritt oder Mitglied von Organisationen und Parteien ist oder diese unterstützt, die diese Auffassungen vertreten”.

Andere Bistümer zögern noch mit solchen Regelungen. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx äußerte Bedenken wegen möglicher Klagen gegen solche Ausschlüsse. Der Kirchenrechtler Thomas Schüller sieht dagegen kein Prozessrisiko und plädiert dafür, politische Extremisten konsequent aus kirchlichen Gremien fernzuhalten.

Die Entscheidung über die Zulassung von AfD-Mitgliedern in kirchlichen Gremien muss von jeder Diözese individuell getroffen werden. Es gibt keine Patentlösung und es ist wichtig, alle Aspekte des Problems zu berücksichtigen.

Befürworter eines Ausschlusses argumentieren, dass die Positionen der Partei zu Themen wie Migration, Islam und Flüchtlinge im Widerspruch zu den Grundwerten der katholischen Kirche stehen. Die Mitgliedschaft in der AfD könnte als Unterstützung menschenfeindlicher und diskriminierender Positionen gewertet werden. Die Präsenz von AfD-Mitgliedern in kirchlichen Gremien kann daher zu Konflikten und Spaltungen führen.

Die Gegner eines Ausschlusses betonen hingegen, dass die bloße Mitgliedschaft in der AfD nicht bedeutet, dass sich ein Mitglied mit allen Positionen der Partei identifiziert. Ein Ausschluss könnte als Verletzung des Rechts auf freie Meinungsäußerung und politische Beteiligung gewertet werden und zu einer Spaltung der Kirche führen. Es ist wichtig, den Dialog zwischen Christen mit unterschiedlichen politischen Ansichten zu fördern.

Die Frage nach dem Umgang mit AfD-Mitgliedern in der Kirche ist komplex, einfache Antworten gibt es nicht. Es gilt abzuwägen zwischen dem Recht auf freie Meinungsäußerung und dem Schutz christlicher Werte.

Kommentare
  • Wolfgang Berg

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