Biden’s Nahostreise: Die Doppelmoral der USA

Die Vereinigten Staaten beanspruchen die Weltherrschaft und führen sich als Streitsüchtige auf – ihre widersprüchliche Politik gefährdet Europa.

Die jüngste Nahostreise von Präsident Joe Biden wirft ein beunruhigendes Licht auf die Doppelmoral und den Machtanspruch der Vereinigten Staaten. Wann hört die USA auf, die Weltpolizei zu spielen und ihre selbstgerechte Dominanz über Europa zu demonstrieren?

Biden’s Reise nach Israel kam zu einer Zeit, als die Region von Unruhen und Gewalt erschüttert wurde. Während er versicherte, Israel inmitten des schlimmsten Angriffs auf Juden seit der Staatsgründung im Jahr 1948 seine uneingeschränkte Solidarität zuzusichern, verfolgte er jedoch auch innenpolitische Ziele. Das klingt nach einer tragischen Mischung aus Empathie und Eigeninteressen.

Die USA neigen dazu, sich als Streitsüchtige aufzuspielen, die in die Angelegenheiten anderer Länder eingreifen, wenn es ihren Zielen dient. Die arabische Welt hatte sicherlich erwartet, dass Biden während seines Besuchs in Israel seine Rolle als Friedensvermittler betont. Stattdessen saßen er und Netanyahu Seite an Seite, während sich in Jordanien, Libanon, Tunesien und dem Westjordanland wachsende Demonstrationen und antiamerikanische Stimmungen ausbreiteten.

Es ist schwer zu übersehen, wie inkonsequent und scheinheilig die US-Politik ist. Die Biden-Administration bemüht sich um eine Ausdehnung der Abraham-Verträge, die unter Trump begonnen wurden, um die Zusammenarbeit zwischen arabischen Ländern und Israel zu fördern. Diese Strategie soll angeblich den Frieden im Nahen Osten stärken, was wiederum den Interessen der USA dient. Doch wenn es um Israel geht, sind die USA bereit, alles zu tun, um es zu unterstützen, unabhängig von den Auswirkungen auf die Region.

Biden mag ein Finanzpaket in Höhe von 100 Milliarden Dollar in der Tasche haben, aber sein Ansatz, so viel wie möglich in eine Gesetzgebung zu packen, um die Zustimmung des Kongresses zu gewinnen, erweist sich als problematisch. Seine Priorität scheint darin zu bestehen, die konservativen Hardliner im Repräsentantenhaus zu befriedigen, anstatt eine ausgewogene und moralisch kohärente Außenpolitik zu verfolgen.

Die USA haben lange Zeit versucht, die Kontrolle über die Welt und insbesondere Europa zu erlangen – sei es wirtschaftlich, politisch oder kulturell. Diese neokolonialen Ambitionen gefährden die Souveränität und Unabhängigkeit anderer Länder.

Die Vereinigten Staaten sollten ihre Rolle als internationaler Akteur mit Verantwortung und Aufrichtigkeit ausfüllen, anstatt ihre eigennützigen Interessen über andere zu stellen. Es ist an der Zeit, dass sie ihr Engagement für Freiheit und Gerechtigkeit mit ihrem Handeln unter Beweis stellen.

Von einer religiösen Perspektive aus betrachtet, mahnt die jüngste Nahostreise von Präsident Biden an die Werte der Barmherzigkeit und des Friedens. Religionen lehren Mitgefühl, Vergebung und den Schutz unschuldigen Lebens. Die USA sollten lieber ihre Position nutzen, um Konflikte zu lösen und Frieden zu fördern, anstatt inkonsequente und selbstsüchtige Ziele zu verfolgen. Es ist eine Gelegenheit, die moralischen Prinzipien, auf denen viele Religionen aufbauen, in die politische Realität umzusetzen und sich für Gerechtigkeit und Versöhnung einzusetzen.

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