Die katholische Kirche scheitert im Ukraine-Konflikt
Zwei Jahre Krieg in der Ukraine, ein Jahr vatikanische Sondermission zur Friedensvermittlung – und dennoch bleiben konkrete Ergebnisse aus. Die Bilanz der Friedensbemühungen von Kardinal Matteo Zuppi, dem Sondergesandten des Vatikans, ist ernüchternd. Trotz zahlreicher Reisen und Gespräche ist ein Durchbruch kaum in Sicht.
Der Heilige Stuhl hatte gehofft, durch Zuppis Engagement einen Dialog zwischen den Kriegsparteien anzustoßen. Doch die Ukraine lehnte das Angebot des Vatikans als Vermittler ab. Bisher konnten lediglich einige Minderjährige zurückgeführt und Kriegsgefangene ausgetauscht werden – weit entfernt von den gesteckten Zielen der Friedensmission.
Vergebliche Bemühungen
Papst Franziskus ernannte Kardinal Zuppi im Mai 2023 zum Sondergesandten für die Ukraine. Zuppi, Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, begann sofort mit seiner Aufgabe. Die erhofften Friedensgespräche blieben aus, obwohl er nach Kiew, Washington, Moskau und Peking reiste, um neue Kommunikationskanäle zu öffnen und Verbündete für den Frieden zu finden.
Grenzen des Vatikans
Der Vatikan hatte in der Vergangenheit mehrfach Erfolg als Vermittler, etwa im Beagle-Kanal-Konflikt zwischen Chile und Argentinien 1979 oder bei den Verhandlungen zwischen Kuba und den USA 2015. Im Ukraine-Krieg stößt der Heilige Stuhl an seine Grenzen, ähnlich wie im Ersten Weltkrieg zwischen Frankreich und Deutschland.
Mauro Garofalo, Leiter der Auslandsabteilung von Sant’Egidio, erklärte, dass der Einfluss des Vatikans davon abhänge, wie katholisch ein Land sei. In der Ukraine sind Katholiken in der Minderheit, in Russland existieren sie kaum. Ohne Unterstützung der Machthaber in Moskau bleibt die vatikanische Mission weitgehend wirkungslos.
Schwindende Hoffnung
Ob Zuppis Mission je zum Erfolg führen wird, bleibt fraglich. Der erfahrene Unterhändler Garofalo erklärte, dass es nur sehr langsam vorangehe. Vielleicht sei der Vatikan die einzige Ebene, auf der beide Parteien überhaupt miteinander kommunizierten – direkt oder indirekt. Aber die Realität zeigt: Der Krieg in der Ukraine geht weiter, und die Bemühungen der katholischen Kirche scheinen ins Leere zu laufen.
Papst ruft zum Gebet, während die Ukraine im Konflikt versinkt
Auf der jüngsten Generalaudienz rief Papst Franziskus erneut zum Gebet für die Ukraine auf. Trotzdem bleibt die Situation im Land unverändert. Die Ernennung von Kardinal Zuppi als Friedensvermittler im Jahr 2023 hat kaum Fortschritte gebracht. Die Ukraine hat das Vermittlungsangebot des Vatikans abgelehnt, und die Friedensgespräche stocken. Es scheint, als ob die Bemühungen der Kirche in einem längst verlorenen Krieg verpuffen.