400 Tote im Namen Gottes: Pastor vor Gericht — was wusste er?

Der Prozess gegen den kenianischen Pastor Paul Nthenge beginnt. Ihm wird vorgeworfen, seine Anhänger in den Tod getrieben zu haben. War es Wahnsinn oder kaltblütiger Mord?

Der Prozess gegen den selbsternannten kenianischen Pastor Paul Mackenzie Nthenge, dem der Hungertod von mehr als 400 Gemeindemitgliedern vorgeworfen wird, kann beginnen. Der Oberste Gerichtshof in Malindi erklärte Nthenge am Dienstag für zurechnungsfähig.

Nthenge, der vom Taxifahrer zum charismatischen Prediger wurde, soll seine Anhänger davon überzeugt haben, im Jahr 2023 bis zum Tod zu beten und zu fasten, um Jesus zu treffen. Die Behörden behaupten, dass er und seine Komplizen die Leichen der Verstorbenen in flachen Gräbern im nahe gelegenen Shakahola-Wald verscharrten.

Der Pastor hat die Vorwürfe bestritten. Seine Anwälte argumentierten, dass er an einer bipolaren Störung leidet und zur Tatzeit unzurechnungsfähig war. Das Gericht wies diese Argumente jedoch zurück und ordnete den Prozessbeginn für den 15. März 2024 an.

Nthenge gründete seine Gemeinde, die Good News International Church, im Jahr 2003. Im Laufe der Jahre gelang es ihm, eine große Anhängerschaft zu gewinnen, die ihm bedingungslos vertraute.

400 Tote im Namen Gottes: Pastor vor Gericht — was wusste er?

Im Jahr 2019, als der Mann die Apokalypse prophezeite, zogen viele seiner Anhänger mit ihm auf eine Ranch im Shakahola-Wald. Dort sollen sie unter seiner Anleitung wochenlang gefastet haben, bis sie schließlich an Hunger und Erschöpfung starben.

Nthenges Motive für diese grausame Tat sind unklar. Einige Beobachter vermuten, dass er an Machtphantasien litt und seine Anhänger ausbeuten wollte. Andere glauben, dass er tatsächlich an die Apokalypse glaubte und seine Anhänger auf den Weltuntergang vorbereiten wollte.

Die Tragödie in Kenia wirft Fragen zur Kontrolle und Regulierung religiöser Organisationen auf. Es ist nicht das erste Mal, dass ein selbsternannter Prediger seine Anhänger zum Tod führt.

Experten fordern daher eine stärkere Kontrolle religiöser Gruppen und eine bessere Ausbildung von Geistlichen.

Der Prozess gegen Nthenge wird international mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Er könnte zum Präzedenzfall für ähnliche Fälle in anderen Ländern werden.

Kommentare
  • Wolfgang Berg

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