Sexueller Missbrauch bei den Baptisten

Skandal erschüttert Evangeliken: Heimliche Einigung nach heftigen Vorwürfen gegen Paul Pressler.

Die Southern Baptist Convention hat stillschweigend eine Klage beigelegt, die ihren früheren Führer Paul Pressler des sexuellen Missbrauchs beschuldigte. Der Skandal, der ganze sechs Jahre lang schwelte, enthüllte nicht nur die Vorwürfe gegen Pressler, sondern auch das Versagen der Institutionen, angemessen zu reagieren.

Der Amerikaner Duane Rollins reichte 2017 Klage ein und beschuldigte Pressler, ihn jahrelang sexuell missbraucht zu haben. Der Fall führte zu sieben weiteren Anschuldigungen und einer umfassenden Untersuchung des sexuellen Missbrauchs in der Southern Baptist Convention durch diverse Medien. Die jetzt bekannt gegebene Einigung unterstreicht das erschütternde Dilemma, in dem Opfer oft im Schatten von Institutionen stehen.

Paul Pressler, eine Schlüsselfigur der evangelikalen Bewegung, streitet alles ab, bleibt aber unbehelligt von strafrechtlicher Verfolgung. Doch anstatt Rollins zu verteidigen, bleibt die Kirche auf Presslers Seite. Die Einigung im Hintergrund lässt einen faden Beigeschmack zurück: Wurden hier die Interessen der Institution über die Gerechtigkeit für die Opfer gestellt?

Sexueller Missbrauch bei den Baptisten

Paul Pressler, prominentes Mitglied der Southern Baptist Convention.

Der Fall Pressler zeigt nicht nur einen erschreckenden sexuellen Missbrauch, sondern auch institutionelles Versagen bei der Unterstützung der Opfer und der Durchsetzung von Gerechtigkeit. Dieser Deal wirft ernsthafte Fragen auf – die Southern Baptist Convention scheint mehr Wert auf den Schutz ihres eigenen Rufs zu legen als auf die Gerechtigkeit für die mutmaßlichen Opfer.

In der Geschichte der Kirche, besonders bei den Katholiken, sind Missbrauchsskandale leider keine Seltenheit. Es ist auch schon vorgekommen, dass ein für sexuelle Belästigung beschuldigter Priester im Amt blieb. Dieser Fall zeigt, dass auch evangelikale Institutionen dringend reformiert werden müssen, um die Opfer zu schützen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen – es ist höchste Zeit für Änderungen.

Inmitten dieser schockierenden Enthüllungen bleibt zu hoffen, dass die Southern Baptist Convention die notwendigen Schritte unternimmt, um das Vertrauen wiederherzustellen und klare Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch zu ergreifen. Dieser Vorfall betont die Dringlichkeit einer umfassenden Reform in evangelikalen Institutionen, um die Opfer zu schützen und sicherzustellen, dass Gerechtigkeit vor institutionellen Interessen steht. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Skandal einen nachhaltigen Wandel in der evangelikalen Bewegung bewirken wird.

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