Der Kirchenrat verteidigt umstrittene Wahl und ignoriert die Forderungen der Gemeinde.
Es ist eine schockierende Entscheidung, die die Kirche von Röschenz getroffen hat: Trotz schwerwiegender Missbrauchsvorwürfe gegen Pfarrer Franz Sabo, der beschuldigt wird, ein mutmaßliches Opfer sexueller Misshandlung belastet zu haben, plant er, im Amt zu bleiben. Stattdessen plant er, sein Amt nur kürzerzutreten. Doch wie kann eine Institution, die für Moral und Ethik stehen sollte, eine derartige Entscheidung treffen?
Am vergangenen Sonntag gab es auf dem Kirchenportal Kath.ch die schockierende Ankündigung, dass Pfarrer Franz Sabo seinen Posten aufgeben werde. Doch schon am Montag folgte die Kehrtwende, als der Kirchenrat von Röschenz die Rücktrittsankündigung vehement zurückwies. Die Reaktion des Rates auf diese Enthüllung wirft ernsthafte Fragen auf. Die offizielle Stellungnahme des Rates bezeichnet die Berichterstattung des Kirchenportals als “missverständlich”. Doch was ist so missverständlich daran, wenn ein Pfarrer seinen Rücktritt ankündigt?
Der Kirchenrat behauptet, Sabo wolle lediglich aufgrund der schweren Vorwürfe kürzertreten, aber von einem Rücktritt könne keine Rede sein. Diese Erklärung ist schwer nachvollziehbar, besonders vor dem Hintergrund der Vorwürfe des Missbrauchs vor über 40 Jahren. Sabo soll damals einen jungen Mann dazu verleitet haben, sich ihm anzuvertrauen, um ihn später mit Alkohol zu verführen. Diese Geschichte ist zutiefst verstörend und hat das Leben des Opfers nachhaltig geprägt. Doch die Kirche scheint diese Vorwürfe nicht ernst zu nehmen.
Der Schlusssatz von Sabos Sonntagspredigt, in dem er die Gemeinde auffordert zu entscheiden, ob er noch tragbar sei, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier um viel mehr geht als um die Meinung einer Gemeinde. Die Kirche trägt die Verantwortung für die moralische Integrität ihrer Mitglieder und Geistlichen, und in diesem Fall ist sie kläglich gescheitert.
Der Fall des Pfarrers Franz Sabo hat die Gemeinde von Röschenz erschüttert. Die Vorwürfe des Missbrauchs sind schwerwiegend und sollten nicht leichtfertig behandelt werden. Es ist an der Zeit, dass die Kirche die Ernsthaftigkeit dieser Anschuldigungen anerkennt und angemessen handelt, anstatt Pfarrer Sabo weiterhin zu schützen. Die Gläubigen haben ein Recht darauf, von ihrer Kirche geschützt und respektiert zu werden, und diese Entscheidung des Kirchenrates lässt sie im Stich.
Die Entscheidung des Kirchenrates von Röschenz, Pfarrer Franz Sabo trotz schwerwiegender Missbrauchsvorwürfe im Amt zu belassen, ist schockierend und inakzeptabel. Die Kirche sollte die Anschuldigungen ernst nehmen und die moralische Integrität ihrer Mitglieder und Geistlichen schützen, anstatt diese fragwürdige Entscheidung zu verteidigen.