Hamburger Bornplatzsynagoge: Ein Symbol für jüdisches Leben

Wiederaufbau soll jüdisches Viertel revitalisieren

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, zeigte sich beeindruckt vom geplanten Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge in Hamburg. Diese Wiederherstellung soll das jüdische Leben in der Hansestadt wieder aufblühen lassen.

Prosor besuchte am Donnerstag zusammen mit der Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) den ehemaligen Standort der Synagoge. Er äußerte die Hoffnung, dass der Wiederaufbau dazu beiträgt, das Verständnis und die Wertschätzung für das Judentum zu fördern.

„Ich hoffe, dass viele das Schönste im Judentum sehen, verstehen und lernen“, betonte er.

Die Bornplatzsynagoge, die 1906 eingeweiht wurde, war einst das größte jüdische Gotteshaus in Norddeutschland. Während der Novemberpogrome 1938 setzten Nationalsozialisten das Gebäude in Brand. 1939 wurde die jüdische Gemeinde gezwungen, die Synagoge auf eigene Kosten abzureißen. Teile des Grundstücks wurden mit einem Hochbunker überbaut. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2022 bestätigte die Möglichkeit des Wiederaufbaus, der die Synagoge wieder zu einem Wahrzeichen des jüdischen Lebens in Hamburg machen soll.

Der Archäologe Kay-Peter Suchowa erklärte dem Botschafter die Lage der ehemaligen Synagoge und berichtete über die Bergung von Überresten im vergangenen Jahr. Diese Funde sollen in den Wiederaufbau integriert werden, um die historische Kontinuität zu wahren.

Prosor ging auch auf ein nahegelegenes Protestcamp ein, das gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen gerichtet ist. Er erinnerte daran, dass am 7. Oktober die Hamas einen Angriff auf Juden verübt habe.

„Israel hat das Recht und die Pflicht, sich zu verteidigen“, unterstrich Prosor. 

Israels Botschafter betonte, dass ein Waffenstillstand sofort möglich wäre, wenn die Hamas die damals entführten Geiseln freilassen würde. Doch die Terrororganisation setze ihre Angriffe auf Tel Aviv und die Grenzübergänge, über die humanitäre Hilfe für die Palästinenser gelangt, fort.

Der Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge wird als bedeutender Schritt für die jüdische Gemeinde und das kulturelle Erbe Hamburgs angesehen. Er symbolisiert nicht nur die Wiederherstellung eines historischen Gebäudes, sondern auch die Erneuerung des jüdischen Lebens in der Stadt.

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