Brutaler antisemitischer Übergriff auf 12-Jährige

Präsident Macron und jüdische Gemeinschaft fordern entschlossenes Handeln

Der brutale antisemitische Übergriff auf ein 12-jähriges Mädchen in Paris hat in Frankreich für Entsetzen gesorgt. Präsident Emmanuel Macron und führende jüdische Organisationen verlangen eine entschlossene Reaktion der Behörden.

Die französische Bildungsministerin Nicole Belloubet verurteilte die Tat scharf und bezeichnete sie auf sozialen Medien als „abscheulich“. Die Politikerin betonte, dass die Antwort auf solche „Barbarei“ „Gerechtigkeit, Schule, Republik“ sein müsse.

Laut einem Bericht von Le Parisien wurden drei Jungen im Alter von 12, 13 und 14 Jahren festgenommen, nachdem sie das Opfer brutal geschlagen und in einer Gruppenvergewaltigung misshandelt hatten. Der Grund: Das Mädchen hatte ihre jüdische Identität vor ihrem Ex-Freund, einem der Täter, verborgen.

Die Aktivistengruppe Collectif Nous Vivrons rief für Mittwoch zu Protesten auf und fragte empört:

„Warum seid ihr noch nicht auf der Straße? Weil ihr euch an antisemitische Verbrechen gewöhnt habt! Wann werdet ihr endlich aufwachen?“

Frankreichs Oberrabbiner Haim Korsia machte in einer Erklärung radikale Linke für den Anstieg des Antisemitismus verantwortlich. Er kritisierte, dass diese Parteien die Gräueltaten vom 7. Oktober leugneten und statt die Lage zu beruhigen, Antisemitismus schürten.

„Dieser schockierende Fall reiht sich in eine lange Liste gewalttätiger Übergriffe auf französische Juden ein. In den letzten drei Monaten gab es fast 1.600 antisemitische Vorfälle, weit mehr als die üblichen 400 pro Jahr“, erklärte Korsia. „Juden werden verfolgt, vergewaltigt, geschlagen, ausgegrenzt und gebrandmarkt. Wir kämpfen nicht nur für die Sicherheit Israels, sondern für den Schutz von Juden weltweit.“

Der Vertreterrat der jüdischen Institutionen Frankreichs (CRIF) forderte die Behörden auf, die Umstände und antisemitischen Motive des Verbrechens umfassend aufzuklären. Der Europäische Jüdische Kongress unterstützte diese Forderungen und bekundete Mitgefühl mit dem Opfer und seiner Familie.

Auch die Union der jüdischen Studenten in Frankreich äußerte sich auf X besorgt und erklärte, dass „der Hass auf Israel zu unerträglicher antisemitischer Gewalt führt. Wer das leugnet, trägt Verantwortung dafür.“

Die Ermittler fanden auf dem Handy des Ex-Freundes antisemitische Kommentare und ein Bild einer brennenden israelischen Flagge. Ein weiterer Minderjähriger gab an, das Mädchen geschlagen zu haben, weil sie negative Bemerkungen über „Palästina“ gemacht hatte.

Die Organisation La Fondation des Femmes verurteilte das Verbrechen als frauenfeindlich und antisemitisch.

„Vergewaltigung ist ein Werkzeug der Zerstörung in den Diensten des Hasses. Wenn Kinder vergewaltigen, muss sich die Gesellschaft insgesamt ihrer Verantwortung stellen,“ so die Stiftung.

Frankreich steht vor der Herausforderung, entschiedene Maßnahmen gegen den immer stärker werdenden Antisemitismus zu ergreifen. Nur durch klare, entschlossene und gemeinsame Anstrengungen können solche Gräueltaten in Zukunft verhindert werden.

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