Arabisches Land rettet Jemenitische Juden und siedelt sie in Kairo an

Geheime Mission: Kontroverse Rettungsaktion bringt die letzten Überlebenden einer 2000 Jahre alten Gemeinschaft nach Ägypten

Die Rettung von rund 100 jemenitischen Juden durch ein arabisches Land sorgte für internationales Aufsehen, als sie unauffällig nach Ägypten gebracht wurden. Die dramatische Operation, von der bis dato nur bruchstückhafte Informationen zugänglich waren, wirft ein Licht auf die geheimen Beziehungen zwischen Staaten und die prekäre Lage religiöser Minderheiten in Kriegsgebieten.

Die geretteten Juden bildeten den letzten Überrest einer Gemeinschaft mit einer Geschichte von zwei Jahrtausenden. Sie lebten in einem gesicherten Komplex in Sana’a, geschützt vor den Houthi-Rebellen, die große Teile des Jemen während des jahrelangen Bürgerkriegs kontrollierten. Doch die Sicherheit dort war brüchig, und die Notwendigkeit einer Evakuierung wurde dringend.

Israel wandte sich in diesem Zusammenhang an ein arabisches Land ohne diplomatische Bindungen an Jerusalem. Parallel dazu verhandelte dieses Land mit Ägypten, um die jemenitischen Juden in Kairo anzusiedeln. Ein komplizierter Deal, der jedoch erfolgreich umgesetzt wurde – mit Ausnahme von Salem Levi Marhabi, dem einzigen, der zwangsweise in Jemen zurückbleiben musste und nun als letzter Jude im Land gilt.

Marhabi, der in der Vergangenheit in Israel gelebt hatte, kehrte aufgrund von Integrationsproblemen nach Jemen zurück. Obwohl seine Haftstrafe bereits abgelaufen ist, wird er immer noch in einem Houthi-Gefängnis festgehalten. Dies wirft ein düsteres Licht auf die Lage der religiösen Minderheiten im Jemen und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind.

Die in Kairo angesiedelten Juden sind mittlerweile eine eigenständige Gemeinschaft, die ihren Lebensunterhalt durch Goldschmiedekunst verdient. Trotz der historischen Bindungen zwischen Ägypten und dem Judentum sind sie wohl die einzige jüdische Gemeinschaft im Land, das über die Jahre hinweg seine jüdische Bevölkerung verlor. Die ägyptischen Behörden überwachen diese Gemeinschaft nun genau, während die internationalen Reaktionen auf diese heimliche Rettungsaktion verhalten bleiben.

Die Rettung und Umsiedlung der jemenitischen Juden nach Kairo wirft ein grelles Licht auf die komplexen geopolitischen Beziehungen und die prekäre Lage religiöser Minderheiten in Konfliktregionen. Trotz der erfolgreichen Evakuierung bleibt Salem Levi Marhabi ein tragisches Symbol für die Schwierigkeiten, denen religiöse Minderheiten oft ausgesetzt sind.

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