Antisemitismus in Massachusetts: Mann verhaftet wegen Morddrohungen gegen Juden

59-Jähriger aus Massachusetts soll Synagogen in die Luft sprengen wollen. 

Am Montag wurde John Reardon, ein 59-jähriger Mann aus Millis, Massachusetts, festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft im Bundesstaat Massachusetts bedroht und geplant zu haben, örtliche Synagogen zu bombardieren. Die US-Staatsanwaltschaft in Boston teilte mit, dass Reardon am 25. Januar die Congregation Agudas Achim in Attleboro anrief und auf der Voicemail mehrere Morddrohungen sowie Bombendrohungen gegen die Synagoge hinterließ.

In der Drohbotschaft soll Reardon unter anderem gesagt haben: «Wenn ihr die Palästinenser töten könnt, können wir euch töten», so die Behörden. Zehn Minuten später soll er an eine andere örtliche Synagoge und eine jüdische Organisation angerufen haben.

Der 59-Jährige befand sich bereits in Polizeigewahrsam des Bristol County Sheriff’s Office und wurde nun wegen der Verwendung von Kommunikationsmitteln zwischen Bundesstaaten zur Androhung von Sprengstoff gegen eine Person oder einen Ort angeklagt.

Antisemitismus in Massachusetts: Mann verhaftet wegen Morddrohungen gegen Juden

John Reardon sollte am Montagnachmittag vor dem US-Bezirksgericht in Boston erscheinen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft, drei Jahre Bewährung und eine Geldstrafe von bis zu 250.000 US-Dollar.

Acting United States Attorney Joshua S. Levy bezeichnete die Vorwürfe gegen Reardon als “zutiefst beunruhigend”. Levy betonte, dass diese Vorfälle die wachsende Welle des Antisemitismus in den USA und insbesondere in Massachusetts widerspiegeln. Jodi Cohen, Sonderermittlerin des FBI in Boston, beschuldigte Reardon, “seine Worte als Waffe zu benutzen”.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober und der anschließenden israelischen Militäroffensive im Gazastreifen ist es zu einem alarmierenden Anstieg von Belästigungen, antisemitischen Hassverbrechen und Vorurteilen gegenüber jüdischen und muslimischen Gemeinschaften gekommen. Diese Vorfälle verdeutlichen die wachsende Besorgnis über die Zunahme antisemitischer Tendenzen und Vorurteile in der Gesellschaft.

Dieser beunruhigende Vorfall unterstreicht erneut die dringende Notwendigkeit, Vorurteile und Diskriminierung aufgrund der Religion entschieden zu bekämpfen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Taten Einzelner nicht als repräsentativ für eine ganze Gemeinschaft angesehen werden dürfen. Die Verurteilung von Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit trägt zur Eskalation von Hass bei. Die Vielfalt unserer Gesellschaft ist eine Stärke, die es zu schützen gilt, und die Betonung von Gemeinsamkeiten und das Verständnis von Unterschieden sind entscheidend, um die Grundwerte der Toleranz und des Respekts zu bewahren.

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