Wie Kirchen junge Menschen mit Rave und Hiphop zurückgewinnen

Hip-Hop und Techno-Gottesdienste: der unkonventionelle Weg der Kirchen, die Jugend für den Glauben zu begeistern.

Die Kirche sucht nach kreativen Wegen, um junge Menschen wieder für den Glauben zu gewinnen. Rave-Gottesdienste und christliche Hiphop-Events sind dabei nur der Anfang. In der Wasserkirche in Zürich hallt an einem Samstagmorgen ein dumpfer Bass, während draußen die Massen zur Streetparade strömen. Die Kirche füllt sich langsam, nicht nur mit Gläubigen, sondern auch mit neugierigen Besuchern. Der ökumenische Gottesdienst, veranstaltet vom Freundeskreis Grossmünster, ist ein Versuch, die Kirche auf Events wie der Streetparade präsent zu machen und junge Menschen zu erreichen.

Zwei DJs sorgen für elektronische Klänge, während der bekannte Zürcher Pfarrer Christoph Sigrist die Predigt hält, begleitet von einer katholischen Theologin und einem Imam. Die Worte des Pfarrers werden mit Technomusik untermalt, passend zur pulsierenden Atmosphäre der Stadt.

Das Publikum ist vielfältig: von halbnackten, kostümierten jungen Männern bis hin zu älteren tanzenden Frauen. Eine ältere Besucherin betont die Notwendigkeit von Offenheit und Anpassungsfähigkeit in der Kirche.

Einige junge Besucher können kaum glauben, dass die Kirche einen Rave mit Technomusik veranstaltet. Dennoch sind sie gekommen, neugierig und aufgeschlossen gegenüber dieser unkonventionellen Herangehensweise.

Die Frage, ob der Kirchen-Rave tatsächlich junge Menschen näher zur Kirche bringt, bleibt umstritten. Eine Teilnehmerin äußert Zweifel und sagt, dass es vielleicht nicht ausreicht, um diejenigen anzusprechen, die weit entfernt vom Glauben sind.

Die reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn verfolgt einen anderen Ansatz. Sie richtet sich an junge Menschen, die zwar kirchenfern sind, aber dennoch eine Verbindung zum christlichen Glauben haben. Im von der Kirche subventionierten Hiphop Center Bern organisieren junge Leute christliche Hiphop-Events. Diese Veranstaltungen sind “nah an der Lebenswelt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen”, erklärt Melanie Keller, eine der Organisatorinnen.

Für viele ist es eine erfrischende Abwechslung, Gottesdienste an Orten außerhalb der traditionellen Kirche zu erleben. Melanie Keller hofft, dass solche Projekte in Zukunft weiter wachsen und zu wichtigen Dialog- und Begegnungsorten werden. Mit Blick auf die Zukunft der Kirche, in der viele Pfarrpersonen in den Ruhestand gehen werden, sieht sie großes Potenzial für einen Wandel.

Die Kirche sucht mit unkonventionellen Ansätzen wie Rave-Gottesdiensten und christlichen Hiphop-Events nach neuen Wegen, um junge Menschen für den Glauben zu gewinnen. Während einige skeptisch sind, zeigen diese innovativen Projekte, dass die Kirche bereit ist, sich anzupassen und sich der modernen Kultur anzunähern.

Kommentare
  • Wolfgang Berg

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