Die wachsende Anzahl der Austritte und der Weg in die Zukunft der katholischen Kirche Salzburgs.
Es ist eine beunruhigende Wende in der Geschichte der Erzdiözese Salzburg: Die Zahl der Kirchenaustritte hat ein bisher unerreichtes Ausmaß erreicht. Gleichzeitig gibt es jedoch einen zaghaften Silberstreif am Horizont, da auch die Wiedereintritte leicht zugenommen haben. Dieses hin und her bewirkt eine Stagnation des Kirchenbudgets bei knapp 60 Millionen Euro.
Ein besorgniserregender Trend, denn allein in Salzburg und den angrenzenden Teilen Tirols haben 7.400 Menschen den Entschluss gefasst, die Kirche zu verlassen. Doch inmitten dieser düsteren Nachrichten gibt es 470 Personen, die den Weg zurück gefunden haben. Es ist ein Wechselspiel zwischen Negativ und Positiv, Dunkelheit und Licht. Überraschenderweise erleben Trauungen und Taufen in letzter Zeit einen leichten Aufschwung. Dieses Jahr entschied sich die österreichische Bischofskonferenz dazu, ihre Statistik im September zu veröffentlichen, eine Änderung ihrer bisherigen Praxis.
Salzburg zeigt jedoch wenig Bereitschaft, diese steigenden Austrittszahlen einfach hinzunehmen. Erzbischof Franz Lackner betont unermüdlich, dass er jedes ausgetretene Mitglied zur Diskussion einlädt. Laut Erzdiözese ist der Kirchenbeitrag oft der ausschlaggebende Grund für die Abkehr.
Der Kirchenbeitrag steht im Zentrum vieler Diskussionen, da er die Gehälter von rund 900 Kirchenangestellten in Salzburg sichert und gleichzeitig für den Umweltschutz und den Erhalt von Denkmälern von Bedeutung ist. Salzburg investiert jährlich eine Million Euro aus einem Sonderbudget, um den Übergang zu erneuerbaren Energien zu fördern. Im Jahr 2023 wird das Gesamtbudget knapp 60 Millionen Euro betragen. Erzbischof Lackner betont, dass die Unterstützung für die Gemeinde nur über diesen Kirchenbeitrag finanziert werden kann.
Die katholische Kirche Salzburgs steht vor einer entscheidenden Phase. Die wachsenden Austrittszahlen sind ein Alarmsignal, das die Verantwortlichen nicht ignorieren dürfen. Der Kirchenbeitrag, der das Schicksal von Hunderten von Kirchenangestellten und wichtigen Umweltschutzmaßnahmen beeinflusst, bleibt ein umstrittenes Thema. Wir sollten den Fokus auf die Sorgen und Bedürfnisse der Gemeindemitglieder legen und gemeinsam nach Wegen suchen, den Glauben wiederzubeleben und die Zukunft der Kirche zu gestalten.